Es ist eine harte Wende im Leben. Jasmina muss mit ihren drei Kindern (7 Wochen, 1,5 und 5 Jahre alt) aus ihrer Traumwohnung ausziehen. Hier in Wien-Meidling in der Nähe vom Schloss Hetzendorf hatte die junge Familie alles: Der Kindergarten war in der Nähe, die Wohnung war von Grün umgeben. "Ich will nicht weg hier, es ist fast dörflich, man kennt sich. Diese Lebensqualität findet man nirgends", sagt Jasmina (voller Name der Redaktion bekannt) zu "Heute".
Vor knapp drei Jahren mietete sich die Alleinerzieherin hier ein. Der Vertrag war zwar befristet auf drei Jahre, aber bei der Unterzeichnung damals meinten die Vermieter, "das wird kein Problem."
Jetzt ist es offenbar doch eines. Die 29-Jährige berichtet: "Ich bekam ein E-Mail, dass der Vertrag mit Oktober endet, ich soll mir was Neues suchen. Der Grund: Hier sollen Verwandte der Vermieter einziehen." Jasmina, die ehemalige Lehramt-Studentin (Religion und Englisch) ist verzweifelt, "das ist der reine Horror für mich, ich muss also im Jahr der Geburt meines dritten Sohnes aus der schönen Altbauwohnung raus."
Das Geld ist knapp, der Vater der Kinder ist in Südamerika und zahlt keine Alimente. Die gebürtige Niederösterreicherin steht vor einer fast unmöglichen Aufgabe. Für den Preis der jetzigen 90-Quadratmeter-Wohnung bekommt sie nur mehr ein Mini-Apartment, "das wird alles viel zu klein für meine drei Buben mit Ameisen im Hintern, die nie ruhig sitzen können", klagt sie.
Eine der wenigen Möglichkeiten wäre die Flucht in die alte Heimat: "Ich glaube, ich muss zu meiner Mutter und Schwester nach Niederösterreich ziehen, weil ich mir in meinem geliebten Wien keine Wohnung mehr leisten kann." Jasmina erschaudert bei dem Gedanken: "Ich verliere somit meinen Freundeskreis, die mir bekannte Umgebung und vor allem die Kindergartenplätze." Besonders bitter: Der mittlere Sohn hat gerade erst mit der Eingewöhnung begonnen.
"Wir Alleinerziehende werden viel zu wenig gesehen und gehört. Die Wohnungssituation in Wien ist katastrophal: Ohne Partner – also mit zwei Einkommen in der Familie – ist es sehr schwierig. Alleine ist man isoliert, fühlt sich ohnmächtig!" sagt Jasmina vor dem Abschied.
"Heute" fragte nach bei Wiener Wohnen. "Dieser Fall gehört geprüft", heißt es. Es ist jetzt ein Hoffnungsschimmer für Jasmina – vielleicht ergibt sich ja doch noch eine ersehnte Wohnmöglichkeit in Wien.