Roadrunner, Hochzeitscorsos, lärmende Jugendliche, die bis spät in die Nacht auf den Parkplätzen campieren und Partys feiern – all das macht den Anrainern der Filmteichstraße schon seit fünf Jahren zu schaffen. Besserung ist laut Anrainer keine in Sicht.
Die Bewohner laufen Sturm. Mittlerweile hat sich sogar eine Bürgerinitiative gebildet. Gründer Herbert Grohe beschreibt den Horror: "In der Nacht wird bis zwei Uhr früh gedriftet." Mit der Ruhe im Grätzl ist es seit Jahren vorbei. "Manche Lenker rasen mit über 70 km/h durch die Tempo 30 Zone. Beim Kurpark haben wir auch schon Patronenhülsen gefunden."
Die Probleme in der Filmteichstraße und im umliegenden Gebiet bestehen in diesem Ausmaß bereits seit 2020. Raser schränken das Sicherheitsgefühl der Anrainer ein, Partys rauben ihnen den wohlverdienten Schlaf. Immer wieder werden Vorfälle gemeldet, die die Lebensqualität der Betroffenen massiv einschränken. Mitte des Jahres wurde ein Park- und Halteverbot eingeführt, das helfen soll, das Problem in den Griff zu bekommen. Die Favoritner Volkspartei ist jedoch nicht von den Maßnahmen überzeugt.
Am 30. September 2020 soll die ÖVP erstmals auf die Problematik aufmerksam gemacht haben. Man habe ein Gesamtkonzept per Antrag in der Bezirksvertretung gefordert, viele weitere Anträge seien gefolgt – passiert sei jedoch kaum etwas. Bloß "ein paar kosmetische Maßnahmen wie Parkplatzsperren und eine Horde Betonleitwände" seien gesetzt worden, nichts davon habe nachhaltige Verbesserungen gebracht. Ganz im Gegenteil: Das Problem habe sich auf das Wohngebiet dahinter ausgeweitet. Vorschläge lägen genug auf dem Tisch, doch seitens des Bezirksvorstehers und der Stadt seien weder diese Vorschläge noch die Betroffenen ernst genommen worden.
"Die Zustände in der Filmteichstraße sind seit Jahren bekannt – doch die Stadt und der Bezirk haben das Problem einfach ignoriert. Für die Anrainerinnen und Anrainer bedeutet das seit Jahren Lärm, Gefahr und schlaflose Nächte", erklärt Klubobfrau Nadine Koch. Für sie ist klar: "Die SPÖ nimmt die Sorgen der Menschen in Favoriten nicht ernst." Gemeinsam mit der Bürgerinitiative und den Betroffenen wolle man weiter Druck machen, bis die Probleme endlich gelöst seien. "Die Menschen haben ein Recht auf Lebensqualität und Sicherheit in ihrem Grätzel. Wegschauen und Aussitzen darf in Favoriten keine politische Strategie mehr sein."
Mario Annau, Anrainer und Sprecher der Initiative "Lebensqualität für die Filmteichstraße – JETZT", ergänzt: "Die Bürgerversammlung hat eindeutig gezeigt, dass das Problem in der Filmteichstraße nach wie vor nicht gelöst ist." Alle Missstände – wie Autoraser, Hochzeitscorsos und Feiern im öffentlichen Raum – müssten nachhaltig gelöst werden, um die Lebensqualität wiederherzustellen. Die Politik sei nun am Zug, auch gemeinsam mit der Initiative die Lebensqualität wiederherzustellen.
