Xiaomi-Tablet im Test

Redmi Pad 2 Pro will fantastischen Vorgänger schlagen

Das Redmi Pad Pro ist eines unserer Lieblings-Tablets, wenn es um niedrigen Preis bei guter Leistung geht. Nun stellt sich der Nachfolger dem Test.
Rene Findenig
16.10.2025, 15:08
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"Wer einen guten Allrounder in der Tablet-Welt in der Preisklasse bis maximal 300 Euro und noch dazu ein großes Gerät sucht, der kommt am neuen Redmi Pad Pro fast nicht vorbei", so das Fazit des "Heute"-Tests zum Redmi Pad Pro von Xiaomi im Juli 2024. Einige Einschnitte musste man hinnehmen, etwa ein fehlendes IP-Rating, kein GPS und NFC und keine SIM-Nutzung. Aber: Das LCD-Display schlug sich dagegen ganz gut. Top für die Preisklasse waren die makellose Verarbeitung, die solide Leistung, die Möglichkeit einer Speichererweiterung per Kartenfach und das Nutzungserlebnis durch Xiaomis HyperOS. Aktuell gilt dieser Eindruck immer noch – und in Aktionen ist das Tablet bereits teils für deutlich unter 200 Euro zu haben.

Keine leichte Aufgabe, das zu schlagen, selbst für den Nachfolger, das neue Redmi Pad 2 Pro. Der Anspruch ist hoch: Es soll Multimedia, Power, Mobilität und Alltagstauglichkeit in einem Paket liefern. Doch kann es tatsächlich überzeugen? Wir haben das 12,1-Zoll-Tablet über Wochen getestet, es auf Herz und Nieren geprüft und dabei sowohl technische Details als auch echte Alltagssituationen analysiert. Vom Display über Performance und Akkulaufzeit bis hin zu Software und Konnektivität – wir liefern den vollständigen Überblick. Eine gute Nachricht zuerst: An der Preisschraube wurde nicht gedreht. Das Modell mit 128 Gigabyte (GB) internem Speicher und 6 GB Arbeitsspeicher kostet 279,90 Euro, 256 und 8 GB gibt es für 329,90 Euro.

Edel, schlank und überraschend leicht

Schon beim Auspacken fällt erneut die hochwertige Verarbeitung auf. Das Redmi Pad 2 Pro wirkt trotz seiner Größe von 280 × 182 × 7,5 Millimeter und 610 Gramm erstaunlich handlich. Das im Vergleich zum Vorgänger minimal geschrumpfte Aluminiumgehäuse liegt stabil in der Hand, abgerundete Kanten und matte Oberflächen sorgen für ein edles Erscheinungsbild und angenehme Haptik. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt es ähnlich, aber eine Prise moderner und edler, ohne an Stabilität zu verlieren. Xiaomi schafft hier die seltene Balance zwischen großem Display und angenehmer Handhabung. Als Farben gibt es heuer ein sanftes Violett (Lavender Purple), Silber oder Dunkelgrau zur Auswahl, der Vorgänger erschien in Grau, Blau und Grün.

Das 12,1-Zoll-IPS-LCD-Display im 16:10-Format ist eines der Highlights des Redmi Pad 2 Pro, ähnelt jedoch dem Vorgänger-Bildschirm fast bis aufs Haar. Mit 2.560 × 1.600 Pixeln, 120-Hz-AdaptiveSync (automatisch an den Inhalt angepasste Bildrate) und Dolby Vision liefert es gestochen scharfe, brillante Bilder. Die Farben wirken intensiv, Kontraste sind knackig, und Bewegungen werden butterweich dargestellt. Gerade beim Streamen von Filmen oder Serien kommen die Stärken des Tablets super zum Vorschein – und das 16:10-Format kommt diesen Inhalten auch fast perfekt entgegen. Die maximale Helligkeit blieb zwar bei "nur" 600 Nits, doch nur in den allerhellsten Umgebungen kommt es dadurch zu Spiegelungen am Bildschirm.

Mehr Power und weniger Kompromisse

Auch das TÜV-Rheinland-Zertifikat für reduziertes Blaulicht blieb erhalten, so dass auch lange Abende ohne Augenbelastung möglich sind. Serienmarathons, Gaming-Sessions oder kreative Arbeiten – das Display des Redmi Pad 2 Pro macht in all diesen Szenarien eine hervorragende Figur. Wo sich wirklich etwas geändert hat, ist das Innenleben. Angetrieben wird das Tablet vom Snapdragon 7s Gen 4, was sich im "Heute"-Test mit rund 40 Prozent mehr Tempo in Form von schnellerem Start und App-Wechseln, deutlich besserem Abschneiden in Benchmark-Tests und einer merklich längeren Akkulaufzeit im Vergleich zum Vorgänger mit dem Snapdragon 7s Gen 2 äußerte. Kombiniert wird das weiterhin mit 6 oder 8 GB RAM und bis zu 256 GB Speicher.

Gestrichen wurde indes die Vorgänger-Variante mit 128 GB internem Speicher und 8 GB Arbeitsspeicher. Die Performance ist gut, will sich aber nicht mit jener von teureren Flaggschiff-Tablets messen. Alles, was man im Alltag braucht, funktioniert aber super: Apps starten ohne Verzögerung, Multitasking läuft flüssig, selbst grafisch anspruchsvolle Games ruckeln nicht. Besonders bei längeren Nutzungssessions fällt auf, dass das Tablet die Energie effizient nutzt: Im Vergleich zum Vorgänger werden Hitzeentwicklung und Stromverbrauch besser kontrolliert. Selbst bei intensiven Games wie "Genshin Impact" oder "Call of Duty Mobile" bleibt das Gerät stabil. Die Kombination aus Chipsatz, RAM und Speicher sorgt für ein rundes Nutzererlebnis.

Praktisch ist das separate Cover für alle, die entweder Filme und Serien schauen oder auf dem Tablet per Eingabestift malen.
Rene Findenig

Jede Menge Zubehör und die kameras des Vorgängers

Gewohnt bietet Xiaomi viel Zubehör zum Redmi Pad 2 Pro an. Ein Cover zum Schutz kostet rund 30 Euro und bietet dafür überraschend viel – so kann die Hülle zu einem stabilen Standfuß für das Tablet umgewandelt werden. Praktisch für alle, die entweder Filme und Serien schauen oder auf dem Tablet per Eingabestift malen. Der Stift lässt sich dann auch per abnehmbarer Lasche an der Hülle montieren. Apropos Stift, den gibt es mit dem Namen Redmi Smart Pen um 60 Euro und bietet über zwei Tasten Schnellwahl- und Zeichen-Optionen am Bildschirm. Wer das Tablet auch als Laptop-Ersatz für einfache Aufgaben wie Mails und Co. nutzen will, kann in das Keyboard-Cover um 100 Euro investieren. Alles an Zubehör verbindet sich per Bluetooth.

Wo das Tablet weiter nachhinkt, ist der Speicher-Standard. Xiaomi setzt weiter auf UFS 2.2 und sorgte im Vergleich zum Vorgänger nicht für einen schnelleren Datentransfer. Verschmerzbar. Lobenswerterweise lässt sich der interne Speicher weiterhin per Karte erweitern, dieses Mal sogar um bis zu 2 Terabyte. Die Kamera-Ausstattung hat Xiaomi beim Redmi Pad 2 Pro ebenso vom Vorgänger übernommen: Das Redmi Pad 2 Pro besitzt jeweils 8-Megapixel-Kameras vorne und hinten, die Full-HD-Videos aufnehmen können. Für Videocalls, Social-Media-Inhalte oder Dokumentationsfotos reichen die Kameras aus, Foto-Genie wird das Tablet aber keines mehr. Für Alltag und Standardanwendungen ist das Setup ausreichend und typisch für den Einstieg.

Wer das Tablet auch als Laptop-Ersatz für einfache Aufgaben wie Mails und Co. nutzen will, kann in das Keyboard investieren.
Rene Findenig

Beim Akku kann das neue Modell so richtig punkten

Mit einem 12.000-mAh-Akku ist das Redmi Pad 2 Pro ein echter Dauerläufer, 10.000 mAh waren es beim Vorgänger. Im Alltag kommt man problemlos auf 10 bis 12 Stunden Dauer-Nutzung, bei intensiver Nutzung durch Streaming oder Gaming auf 9 bis 10 Stunden. Das sind tolle Werte und als Durchschnittsnutzer kommt man damit auf rund drei Tage ohne Aufladung. 33-Watt-Laden (weiterhin per USB-C auf 2.0-Basis) gab es indes bereits beim Vorgänger Redmi Pad Pro, kabelloses Aufladen weiterhin nicht. Die Verbesserungen äußern sich vor allem in einer spürbar längeren Akkulaufzeit. Vor allem für Vielnutzer unterwegs ist dies ein klarer Vorteil, und selbst lange Arbeitstage oder Reisetage lassen sich ohne Nachladen meistern.

Xiaomi bleibt auch beim Klang dem Vorgänger treu und behält das Vier-Lautsprecher-Setup bei, optimiert für Dolby Atmos. Neu hinzu kommt der Highres-Codec LDAC. Das Ergebnis ist ein klarer, druckvoller Sound, der selbst bei hoher Lautstärke kaum verzerrt. Filme, Serien, Spiele oder Musik – alles klingt überzeugend und immersiv. Besonders in Verbindung mit dem brillanten Display entsteht ein Multimedia-Erlebnis, das Tablets in dieser Preisklasse selten bieten. Zwar hat sich der Sound im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert, doch in Kombination mit dem ausgezeichneten Display wirkt das Gesamterlebnis noch immer beeindruckend. Es ist einfach ein Tablet, das vor allem zum Streamen wie geschaffen ist.

Auch bei den Details zeigen sich Neuerungen

Xiaomis hauseigene Benutzeroberfläche HyperOS, basierend auf Android, bringt die neuesten Software-Features auf das Redmi Pad 2 Pro. Aktuell läuft noch die Version 2.0 auf Android 15, bald soll es das Update auf die dritte HyperOS-Generation und Android 16 geben. Widgets, Multitasking-Verbesserungen und KI-Performance-Optimierungen sorgen für ein reibungsloses Nutzererlebnis. Der Smart Pen wird zur nützlichen Erweiterung: Notizen, Skizzen und kreative Arbeiten werden intuitiv umgesetzt. Das System fühlt sich frisch, flüssig und modern an. Wer von einem älteren Xiaomi-Tablet kommt, wird sofort Verbesserungen bemerken: Software, Sicherheitsfeatures und System-Optimierungen sind stabiler, schneller und komfortabler.

Bei den Updates hat Xiaomi nachgeschärft, das Redmi Pad 2 Pro wird bis inklusive Android 20 mit OS-Updates und bis Oktober 2032 mit Sicherheits-Patches versorgt werden. Detail-Verbesserungen zeigen sich ebenso bei Konnektivität und Grafik. Bluetooth steigt von Version 5.2 auf 5.4, als Grafikeinheit kommt eine Adreno 810 statt 710 zum Einsatz. Weiter gestrichen bleiben NFC und eine SIM-Nutzung sowie ein Infrarotsensor, beibehalten werden Wi-Fi 6, USB-C, Beschleunigungsmesser, Gyroskop, Umgebungslichtsensor, Farbtemperatursensor, elektronischer Kompass und Hallsensor. Nutzer bekommen, wofür sie zahlen: Ein Tablet, das kein Laptop-Ersatz sein will, aber zumindest etwas mehr kann, als in der Preisklasse üblich.

Die Frage ist: Zuschlagen, warten oder umorientieren?

Das Redmi Pad 2 Pro ist kein radikaler Neuanfang, sondern eine sanfte Evolution. Details bei Performance, Akku und Software wurden verbessert. Die Unterschiede zum Vorgänger sind spürbar, aber nicht revolutionär: Wer bereits das alte Pad Pro besitzt, tut sich schwer, Gründe für den Umstieg auf das neue Modell zu finden. Nennenswert sind da vor allem das höhere Tempo und die weit längere Laufzeit. Neue Käufer erhalten dagegen ein rundes Gesamtpaket, das Multimedia, Produktivität und Alltagstauglichkeit ohne Rekordleistungen, aber auch ohne sündhaft teuren Preis, überzeugend kombiniert. Xiaomi hat hier eine gelungene Balance für ein Alltags-Tablet gefunden – zwischen bekannten Stärken und gezielten Optimierungen.

Wer sich dringend ein neues Tablet zulegen will, ist aber auch mit dem Vorgänger gut bedient, den es mit etwas Suche im Handel oder Onlinehandel mittlerweile um weit unter 200 Euro gibt. Wer dagegen etwas warten kann, dürfte auch beim Redmi Pad 2 Pro einen recht schnellen Preissturz beobachten können. Alternativ gibt es recht neu auch die Nicht-Pro-Modelle des Redmi Pad 2 – die etwas schwächer ausgestatteten Tablets starten bei 199 Euro. Und: Wer eine Preis- und Leistungs-Klasse höher schielt, findet mit dem Xiaomi Pad 7 ein vielseitiges und leistungsstarkes Mittelklasse-Tablet. So oder so: Xiaomi liefert erneut ein solides Gerät, das Preis, Leistung und Alltagstauglichkeit vereint – ein Tipp in der gehobenen Einsteigerklasse.

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