Xiaomis neue Smartwatch ist keine Unbekannte! Statt eines komplett neuen Modells stellte Xiaomi beim jüngsten Event die Xiaomi Watch S4 vor. Moment einmal... die Xiaomi Watch S4 hatten wir doch bereits im März 2025 im Test? Ja und nein. Bei dem nun vorgestellten Modell handelt es nämlich um die kompaktere und elegantere Schwester des bereits zuvor erhältlichen Geräts. Mit der neuen Xiaomi Watch S4 in der 41-Millimeter-Version will das Unternehmen wohl vor allem eine modeaffinere und weibliche Zielgruppe ansprechen, nachdem die Standard-S4-Watch mit ihrem 47-Millimeter-Gehäuse eher wuchtig ausfiel und weit sportlicher aussah.
Doch der Weg zu einem kleineren Gehäuse bedeutet auch, dass Xiaomi bei Akku, Displaygröße und manchen Details Kompromisse eingehen musste. Wie groß diese ausfallen, zeigt der Test. Schon beim ersten Anblick fällt auf, dass Xiaomi beim Design keine halben Sachen gemacht hat. Das Gehäuse der 41-Millimeter-Version besteht aus Edelstahl, was der Uhr eine edle und stabile Anmutung verleiht. Bei der größeren Schwester kam noch eine Aluminiumlegierung zum Einsatz. Trotz des hochwertigen Materials bleibt das Gewicht bei rund 32 Gramm ohne Band niedrig. Damit gehört die Xiaomi Watch S4 zu den leichteren Smartwatches ihrer Klasse.
Farblich geht Xiaomi auf verschiedene Geschmäcker ein. Die Varianten Schwarz, Weiß, Mint Green und Sunset Gold decken die Bandbreite von sportlich bis elegant ab. Besonders in der Gold-Ausführung mit Milanese-Armband wirkt die Uhr wie ein Schmuckstück, während die Versionen mit Fluororubber-Band (schwarzes und grünes Modell) für sportliche Aktivitäten gedacht sind. Auch Lederbänder (weißes Modell) sind erhältlich. Die Bauhöhe von 9,5 Millimetern sorgt dafür, dass die Uhr selbst unter engerer Kleidung nicht störend auffällt. Gerade im Vergleich zum größeren S4-Modell wirkt die 41-Millimeter-Version unauffälliger.
Beim Display setzt Xiaomi auf ein 1,32-Zoll-AMOLED-Panel mit einer Auflösung von 466 × 466 Pixeln. Mit einer Pixeldichte von rund 352 ppi bleibt die Darstellung gestochen scharf, auch wenn die Bildfläche im Vergleich zur 47-Millimeter-Version naturgemäß etwas kleiner ausfällt. Die maximale Helligkeit von 1.500 Nits ermöglicht es, auch bei direkter Sonneneinstrahlung Inhalte problemlos abzulesen. Zwar erreicht das größere Modell mit bis zu 2.200 Nits noch bessere Werte, doch im Alltag ist die Differenz weniger gravierend, als es auf dem Papier klingt. Selbst bei sonnigem Wetter sind auch am kleineren Bildschirm die Informationen gut sichtbar.
Die Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz sorgt für flüssige Animationen. Übergänge zwischen Menüs und Apps laufen angenehm weich ab. Einziger Nachteil der kleineren Bildschirmdiagonale ist, dass Schaltflächen in den Menüs manchmal etwas enger beieinanderliegen. Wer große Finger hat, muss gelegentlich genauer tippen. Dennoch vermittelt das Display den Eindruck einer hochwertigen, reaktionsschnellen Oberfläche. Im Inneren der Xiaomi Watch S4 (41 mm) arbeitet der neue Xring T1 Chip, der im Vergleich zum Prozessor der großen Version effizienter, aber gleichzeitig sogar ein Stück leistungsfähiger sein soll.
Die Uhr nutzt Bluetooth 5.4 zur Verbindung mit dem Smartphone (ab Android 8.0 und ab iOS 14.0), was eine leichte Verbesserung gegenüber dem Bluetooth-5.3-Standard des großen Modells darstellt. Die Kopplung erfolgt schnell, die Verbindung bleibt stabil, und sowohl Benachrichtigungen als auch Anrufe werden ohne Verzögerung übertragen. Auch NFC ist mit an Bord, sodass die Uhr prinzipiell für kontaktloses Bezahlen genutzt werden kann – sofern die jeweilige Region und Bank das unterstützen. Die Leistung der Smartwatch ist insgesamt überzeugend. Apps starten zügig, Menüs reagieren ohne Verzögerung, alles läuft flüssig.
Wie es sich für eine moderne Smartwatch gehört, bietet auch die kleinere Version der Watch S4 eine breite Palette an Gesundheitsfunktionen. Herzstück ist der Herzfrequenzsensor mit SpO₂-Messung, der kontinuierlich Puls und Blutsauerstoffgehalt überwacht. Ergänzt wird das Ganze durch einen Hauttemperatursensor, der im 41-Millimeter-Modell neu hinzugekommen ist. Damit hebt sich die kleinere Version sogar vom großen Modell ab, das dieses Feature nicht bietet. Neben den klassischen Sensoren für Beschleunigung, Gyroskop und Barometer verfügt die Uhr über ein präzises Dual-Frequenz-GNSS-System mit Unterstützung für fünf Satellitensysteme.
Outdoor-Sportarten wie Joggen, Wandern oder Radfahren profitieren davon, weil die Positionsbestimmung genauer ist als bei einfacheren Modellen. Die Uhr unterstützt über 150 Sportmodi. Vom klassischen Laufen über Yoga bis hin zu Skifahren wird nahezu jede Aktivität abgedeckt. Es gibt auch eine Sturzerkennung: Erkennt die Uhr einen Sturz, fragt sie nach einer Reaktion. Bleibt diese aus, kann automatisch ein Notruf mit Standortdaten ausgelöst werden. Auch die SOS-Funktion mit dreifachem Tastendruck ist an Bord. Die Schlafanalyse liefert zudem detaillierte Auswertungen zu Tief- und Leichtschlaf sowie zu Wachphasen.
Ergänzt wird dies durch Stressanalysen und Atemübungen, die zur Entspannung beitragen sollen. In Tests erweisen sich die Messungen als zuverlässig genug für den Alltag, auch wenn die Genauigkeit bei hochintensiven Workouts nicht ganz an spezialisierte Sportuhren heranreicht. Der auffälligste Nachteil der 41-Millimeter-Version liegt indes beim Akku. Mit 320 mAh fällt die Batterie deutlich kleiner aus als beim großen S4-Modell, das über 486 mAh verfügt. Xiaomi selbst spricht von bis zu acht Tagen Laufzeit bei sparsamer Nutzung und etwa vier Tagen im normalen Alltag. Intensive Nutzung und Always-on-Display nagen aber daran.
In der Praxis bestätigen sich die Angaben weitgehend. Wer alle Sensoren permanent aktiviert und täglich Sporteinheiten mit GPS absolviert, muss die Uhr alle drei Tage laden. Im Vergleich dazu hält die große S4 mit ihren bis zu 15 Tagen bei normaler Nutzung und sechs Tagen bei sehr intensiver Nutzung rund doppelt so lange durch. Für Vielreisende oder Outdoor-Fans dürfte dies ein entscheidender Punkt sein. Positiv ist die Schnellladefunktion: In nur fünf Minuten am Ladegerät soll die Uhr genügend Energie für zwei Tage im Sparmodus erhalten. Ein kompletter Ladezyklus dauert rund eine Stunde, was beachtlich schnell für eine Watch ist.
Die Xiaomi Watch S4 (41 mm) läuft mit dem neuen HyperOS 3.0 und ist eng mit der Mi-Fitness-App verknüpft. Grundfunktionen wie Benachrichtigungen, Wetter-Infos, Musiksteuerung und Timer sind zuverlässig integriert. Auch Telefonate lassen sich dank integriertem Mikrofon und Lautsprecher direkt über die Uhr führen – allerdings nur, wenn das Smartphone in Reichweite ist. Die NFC-Funktion erlaubt theoretisch kontaktlose Zahlungen. In der Praxis hängt dies aber stark von den Partnerbanken und der jeweiligen Region ab. Hier ist Xiaomi noch nicht auf dem Level von Apple oder Samsung, deren Zahlungssysteme deutlich breiter unterstützt werden.
Ein Schwachpunkt bleibt das App-Ökosystem. Drittanbieter-Apps sind nicht ganz so uneingeschränkt verfügbar, sodass die Uhr in diesem Bereich etwas hinter Konkurrenten wie der Apple Watch zurückbleibt. Wer die Uhr primär für Sport- und Gesundheitsfunktionen nutzt, wird damit leben können. Wer jedoch eine Smartwatch als Mini-Smartphone am Handgelenk erwartet, könnte auf die eine oder andere App verzichten müssen. Im Alltag zeigt sich die Stärke der 41-Millimeter-Version vor allem beim Tragekomfort. Die Uhr sieht elegant aus, sitzt angenehm am Handgelenk, drückt nicht und bleibt durch ihr geringes Gewicht unauffällig.
Das macht die neue S4 zur Begleiterin für Menschen, die eine unaufdringliche, aber dennoch stilvolle Smartwatch suchen, die auch mal zum Cocktailkleid und Businessanzug getragen werden kann. Die Bedienung gelingt durch eine Kombination aus Touchscreen und seitlicher Krone, die als Scrollrad fungiert. Beim Sport ist das Drehrad eine hilfreiche Ergänzung, wenn der Touchscreen durch Schweiß oder Regen weniger zuverlässig reagiert. Auch das Menü wirkt durchdacht, wenn auch gelegentlich etwas verschachtelt. Der Vergleich zwischen der 41- und 47-Millimeter-Version zeigt, dass Xiaomi hier zwei unterschiedliche Zielgruppen anspricht.
Das größere Modell punktet mit längerer Akkulaufzeit, etwas stärkerer Helligkeit und einem größeren Display, das im Alltag schlicht mehr Übersicht bietet. Die kleinere Variante dagegen setzt auf Eleganz, ein leichteres Gehäuse und den zusätzlichen Hauttemperatursensor, den das große Modell nicht besitzt. Für Nutzer mit schmaleren Handgelenken ist das 41-Millimeter-Modell zudem deutlich bequemer. Die Entscheidung zwischen den beiden Modellen hängt also weniger von der technischen Ausstattung ab, die sich größtenteils ähnelt, sondern vor allem von den Prioritäten: Lange Laufzeit und größeres Display versus Design und Leichtigkeit.
Die Xiaomi Watch S4 in der 41-Millimeter-Version ist eine gelungene Ergänzung der Serie. Sie zeigt, dass Smartwatches nicht immer groß und wuchtig sein müssen, um leistungsfähig zu sein. Das elegante Design, die solide Sensorik, das helle Display und die verlässliche Performance machen sie zu einer attraktiven Wahl für alle, die eine modische und gleichzeitig funktionale Uhr suchen. Der Kompromiss beim Akku ist jedoch spürbar. Wer eine Uhr für lange Outdoor-Touren oder mehrtägige Reisen ohne Laden sucht, sollte zur großen Version greifen. Dennoch hält auch das kleinere Modell länger durch als so manches Flaggschiff am Markt.
Wer vor allem im Alltag eine stilvolle Uhr mit solider Fitness- und Gesundheitsausstattung tragen möchte, wird mit der 41-Millimeter-S4 bestens bedient. Außerdem eine Überlegung wert: Die Standard-Version der Xiaomi Watch S4 kostete bei Markstart rund 160 Euro aufwärts, sie ist mittlerweile allerdings bereits für unter 130 Euro zu haben. Die neue Version der Xiaomi Watch S4 startet aktuell ebenfalls bei 160 Euro (170 Euro für das weiße Modell, 220 Euro für die Gold-Edition) und wird wohl erst in einiger Zeit fallen. Was aber in allen Fällen gesagt werden muss: Der Preis liegt deutlich unter vergleichbaren Konkurrenten.