Hyalomma marginatum in Österreich wohl nicht heimisch." fetchpriority="high" /> Sie ist größer, schneller – und gefährlicher: Die tropische Riesenzecke Hyalomma marginatum treibt sich in Österreich herum. "Heuer wurden uns bisher acht Riesenzecken gebracht", erklärt Werner Windhager, Sprecher der österreichischen Agentur für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, gegenüber "Heute".
Während nicht zu allen Exemplaren entsprechende Informationen, wie der Fundort, bekannt gegeben wurden, weiß man, der Großteil stammt aus der Steiermark: Gleich fünf der Riesenzecken wurden heuer im steirischen Vulkanland gefunden. Lediglich eine der Zecken wurde in Niederösterreich abgegeben.
Zuletzt wurde zudem ein Hyalomma-Exemplar vom Infektionslabor des Facharztes Gernot Walder in Tirol bestätigt. Das ist damit seit Mai dieses Jahres die neunte identifizierte Riesenzecke in Österreich. Das Spinnentier fiel einer Pferdebesitzerin auf ihrem Ross auf. Woher die Zecke kommt und ob sie Krankheitserreger in sich trägt, wird derzeit noch untersucht.
Hier weiß man bei den Riesenzecken, die bei der AGES abgegeben wurden, mehr. "Vier standen mit einem Kroatien-Aufenthalt und eine mit einem Griechenland-Urlaub in Verbindung." Immerhin wurden alle Zecken negativ auf das Krim-Kongo-Hämorrhagische Fieber Virus getestet. Frei von gefährlichen Krankheitserregern sind sie dennoch nicht alle: "Zwei davon war positiv für Rickettsien", so Windhager. Dabei handelt es sich um Bakterien, die zu fieberhaften Infekten, wie das Zeckenbissfieber oder Fleckfieber, führen können.
Zu den Symptomen des Krim-Kongo-Fiebers gehören hohes Fieber, Muskelschmerzen, Schwindel, Lichtscheue, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und in schweren Fällen Blutungen. Impfung gibt es keine. Lediglich die Symptome können bekämpft werden. Bei schweren Verläufen geht es in erster Linie um die Sicherung der Vitalfunktionen. Die Sterblichkeitsrate liegt zwischen 5 und 30 Prozent.
Rickettsien können das Zeckenbissfieber oder Fleckfieber auslösen und äußert sich durch Fieber, Kopfschmerzen, Ausschlag und ein absterbendes kleines Hautareal, den Eschar, an der Einstichstelle. Impfung zur Vorbeugung gibt es auch hier keine, jedoch können Rickettiosen mit dem Antibiotikum Doxycyclin behandelt werden. Unbehandelt verlaufen die Infektionen in 40 Prozent tödlich.
Im Jahr 2024 konnten insgesamt elf Funde der Riesenzecke bestätigt werden. "Bei fast allen handelte es sich um importierte Fälle aus dem Ausland. Acht dieser elf gemeldeten Zecken wurden uns für Untersuchungen übermittelt." Alle untersuchten Zecken wurden negativ auf das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber-Virus getestet. Allerdings wurden schon vergangenes Jahr bei drei Hyalomma-Zecken Rickettsien nachgewiesen.
Die Riesenzecke kommen ursprünglich in südlicheren Gebieten vor und breiten sich aufgrund des Klimawandels immer weiter in den Norden aus. "In Österreich gibt es noch keine bestätigten Populationen, in einigen Nachbarländern, wie in Italien, Kroatien und Ungarn sind sie aber bereits etabliert."