Konsum in Österreich steigt

"Schmeckt den Unterschied" – woher Bio-Garnelen kommen

Meeresfrüchte sind auf dem Vormarsch. Wie das niederösterreichische Unternehmen Yuu’n Mee trotz gestiegener Nachrage nachhaltige Garnelen liefert.
Christine Scharfetter
19.03.2025, 08:42
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Lösen Meeresfrüchte bald Steak und Käsekrainer ab? Laut einer Umfrage im Auftrag des niederösterreichischen Unternehmens Yuu’n Mee sieht es ganz so aus. Demnach lieben 87 Prozent der 1.000 befragten Personen aus Österreich Meeresfrüchte. Das absolute Trendfood unter Seafood ist jedoch ganz klar die Garnele.

Die knapp mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) ziehen das Krustentier allen anderen Meeresfrüchten vor. Auf dem zweiten Platz landet der Tintenfisch, gefolgt von Muscheln und Hummer.

So oft kommen Garnelen auf den Teller

Tatsächlich essen mittlerweile etwas mehr als die Hälfte der Befragten mindestens einmal pro Monat Garnelen und jeder Fünfte gibt an, heute häufiger Garnelen zu konsumieren als noch vor ein paar Jahren. "Der Konsum wächst im Jahr im Schnitt um drei Prozent", bestätigt Yuu'n Mee-Gründer Robert Hermann.

Eine gestiegene Nachfrage, der man trotz Nachhaltigkeitsanforderung gelassen entgegensieht. Das niederösterreichische Unternehmen führte 2015 die ASC-Garnele - ein heute allgemeingültiger Standard für nachhaltige Garnelen - ein. Sprich, die Garnelen, die in Österreich bei Spar, Billa, MPreis und Metro erhältlich sind, kommen aus einer Aquakultur, einem geschlossenen Wasserkreislaufsystem - und das in den Mangrovenwäldern Vietnams.

Kinderstube der Meeresbewohner

Seit 2010 engagiert sich das Unternehmen mit seinem Mangroven-Projekt für die Wiederaufforstung und den Schutz von Mangrovenwäldern in Vietnam, aber vor allem auch in Thailand. Mangrovenwälder gehören zu den wichtigsten Ökosystemen der Erde und sind die Kinderstube von zweidrittel aller Meeresbewohner.

Nur zwei Garnelen pro Quadratmeter

"Ein Mangrovenwald besteht aus einem Forst und im Anschluss daran kann man weitere Mangrovenwaldzonen durch das Pflanzen von Bäumen errichten. Die Mangroven werden aber so gepflanzt, dass zwischen den Baumreihen Wasserkanäle hergestellt werden können, wo Babygarnelen aus der betriebseigenen Aufzuchtstation eingesetzt werden - allerdings nur zwei Garnelen pro Quadratmeter", erklärt Hermann. Im Vergleich zu Zuchtanlagen, die auf Massenproduktion getrimmt sind, ist das gar nichts, dort tummeln sich bis zu 600 Garnelen pro Quadratmeter.

„Die Garnelen ernähren sich ausschließlich von Mangrovenblättern, die ins Wasser fallen, und Plankton.“
Robert HermannYuu'n Mee

Dadurch wachsen die Garnelen in ihrem natürlichen Lebensraum auf - ohne zufüttern zu müssen. "Die Garnelen ernähren sich ausschließlich von Mangrovenblättern, die ins Wasser fallen, und Plankton." Außerdem ermögliche man den Tieren durch die bewusst gering gehaltene Besatzdichte ein gesundes Wachstum und könne dadurch auf Medikamente wie Antibiotika verzichten. "Ist die Besatzung gering, braucht man keine Medikamente und das schmeckt man", sagt der Garnelen-Experte.

Woran erkennt man eine gute Garnele?

Da wäre einerseits der milde, nussige, süße Geschmack. Und andererseits: "Sie verliert beim Braten weniger Wasser und dadurch weniger an Größe", erklärt "Le Méridien"-Chefkoch Ralph Siegel. Das sorgt für den festen Biss, der bei Garnelen mit Zusatzstoffen fehlt. Diese würden meist auch die Süße verlieren. "Sie schmecken salzig bis seifig", so Hermann.

Daran würde auch die steigende Nachfrage nichts ändern, denn darauf würde man nicht mit einer höheren Besatzung, sondern "einfach mit mehr Mangrovenwaldfarmen" reagieren. Alleine in Vietnam würden über 20.000 Hektar Mangrovenwald zur Verfügung stehen.

{title && {title} } kiky, {title && {title} } Akt. 19.03.2025, 08:50, 19.03.2025, 08:42