Der Advent naht, es ist die "Primetime" der Feiern und Zusammenkünfte. Vielen wird die Lust auf Partys wieder einmal vermiest: Das Bier wird schon sehr bald wieder spürbar teurer in den Lokalen, das prophezeit Thomas Peschta, oberster Sprecher der Gastronomie in der Wirtschaftskammer Wien.
Grund: Die Brauunion, der Bier-Gigant Österreichs mit mehr als 100 Biersorten, erhöht wieder die Preise für die Gastronomen. 3,5 bis 4 Prozent zahlen jetzt die Lokale mehr im Einkauf, mit Auswirkung auf den Preis, den Gäste zahlen. "Wahrscheinlich im Dezember werden viele Lokale für ein Krügerl 10 bis 20 Cent mehr verlangen", sagt Wirtesprecher Peschta zu "Heute".
Schockiert werden jetzt viele Bierfans nachrechnen – ja, in vielen Lokalen in Innenstadtnähe wird somit die 6-Euro-Marke für ein großes Bier geknackt. "Da sind wir nicht glücklich damit, das spürt man dann am Wirtshaustisch", sagt Peschta.
Diese Woche wurden die neuen Inflationszahlen von der Statistik Austria präsentiert. Preise von Tausenden kontrollierten Produkten und Dienstleistungen sind im Jahresvergleich um 4 % gestiegen. Ausreißer nach oben – laut Studie – ist die Gastronomie. "Die stärksten Preistreiber waren erneut Energie und Gastronomie", sagt Manuela Lenk von der Statistik Austria. Die Preise in den Lokalen sind um 6,2 % gestiegen – also deutlich stärker als der Schnitt.
"Wir blicken auch mit bangen Augen auf das Thema", sagt Peschta, der hauptberuflich das Gasthaus Peschta führt. Er erklärt: "Wir sind auch Opfer, seit Jahresbeginn hat sich etwa der Rindfleischpreis um ein Drittel erhöht, genauso ist es mit Hühnerfleisch – wir wissen, bei Gästen ist eine Schmerzgrenze erreicht, das können wir nicht einfach so weitergeben."
Zum Abschluss unseres Gesprächs sagt der Vollblut-Gastronom: "Bei anderen nennt man es Valorisierung, bei uns heißt es, wir sind Inflationstreiber – es ist ja auch für uns schwer. Wir müssen ebenso mehr bezahlen für Miete, personal, Lebensmittel, aber auch für Wasser und Müll-Gebühren."
Er und seine knapp 8.000 Gastro-Kollegen in Wien merken natürlich den Sparzwang der Gäste: "Viele bestellen keine Nachspeise mehr, keinen Kaffee, sie lassen sich einzelne Speisen auf zwei Teller aufteilen – wir spüren die Zurückhaltung."