"Es ist enttäuschend, dass Menschen ab 50 kaum Chancen am Arbeitsmarkt haben", das sagt die bekannteste Wetter-Moderatorin des Landes, Christa Kummer. Die 61-Jährige wird nach 30 Jahren vor der Kamera im ORF nicht mehr auftreten. Diese Ankündigung löste eine große Diskussion aus: Kurz vor der Pension – und plötzlich ohne Job? Ist das nötig?
Für viele ältere Arbeitnehmer ist es jedenfalls bittere Realität. Ältere Mitarbeiter kämpfen mit Vorurteilen wie "zu langsam" oder "nicht flexibel". Selbst mit viel Erfahrung ist es schwer, nach einer Kündigung oder Arbeitslosigkeit wieder eine neue Stelle zu finden.
"Heute" hat sich bei der Neiderhofstraße in Wien Meidling umgehört. Wie denken die Wiener über Altersdiskriminierung im Job?
„Es ist egal, wie alt oder jung man ist – Profi ist Profi!“Georg, 68ist dafür, dass jeder die gleichen Chancen hat
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Für Georg zählt vor allem eins: "Es ist egal, wie alt oder jung man ist. Profi ist Profi." Doch nicht alle sehen das so optimistisch.
Es ist paradox: Politiker predigen, man solle immer länger arbeiten, am Arbeitsmarkt jedoch scheint das eine Mission Impossible zu sein: "Ältere Leute sollte man nicht diskriminieren, weil es schwierig ist, wieder einen Job zu finden", sagt Fabian.
Junge Stimmen wie Emila (21) vertreten die Ansicht, dass mit zunehmendem Alter die Arbeitsfähigkeit abnimmt. Daher sollten jüngere Arbeitnehmer nachrücken. "Ältere, die gekündigt werden, sollen früher in Pension", sagt die 21-Jährige ins "Heute"-Mikro.
Das Problem sieht Kyrill in der rasanten Veränderung der Arbeitswelt: "Wenn es Neuerungen gibt, brauchen Firmen neue Personen. Ich weiß, nicht, ob die Älteren für Neues bereit sind."
Es ist ein stark wachsendes Problem. Derzeit sind mehr als 90.000 Menschen über 50 Jahren arbeitslos gemeldet. Viele von ihnen werden bis zur Pension keinen Job mehr bekommen.