Zwei Tote in Wien-Leopoldstadt

Kinder mussten Blutbad von Familienvater mitansehen

Nach einem lautstarken Streit erschoss ein Mann (44) in Wien-Leopoldstadt seine Ehefrau. Mehrere Minderjährige waren zum Tatzeitpunkt in der Wohnung.
André Wilding
18.09.2025, 13:48
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Es sind erschütternde Szenen, die sich am Dienstagabend in der Vorgartenstraße in der Wiener Leopoldstadt abspielten: Ein 44-jähriger Serbe griff nach einem Streit zur Waffe und tötete seine gleichaltrige Ehefrau.

Danach schoss er auf seine 24-jährige Tochter und ihren Lebensgefährten (26). Die junge Frau wurde am Kopf getroffen und schwebt laut Wiener Gesundheitsverbund in Lebensgefahr. Ihr Zustand ist weiter kritisch.

Verheiratet, aber getrennt

Ihr Partner hatte mehr Glück: Trotz schwerer Verletzungen konnte er inzwischen auf eine Normalstation verlegt werden. Bei seiner ersten Befragung gab er an, dass Eifersucht und die Trennung vom Opfer das Motiv gewesen sein dürften.

Die Familie war zur Tatzeit in der Wohnung im 2. Bezirk versammelt. Offenbar traf man sich zu einer Aussprache. Das Paar war laut Polizei zwar noch verheiratet, lebte aber bereits getrennt und in Scheidung.

"Kann lauter werden"

Wenige Momente vor der schrecklichen Bluttat traf eine Zeugin noch die Tochter des mutmaßlichen Schützen mit ihrem Baby im Lift. Dabei soll die 24-Jährige eine böse "Vorahnung" über die Geschehnisse des Abends geäußert haben.

"Sie sagte, nicht wundern, wenn es heute lauter wird. Meine Eltern leben in Scheidung", schildert die Nachbarin im Gespräch mit "Heute". Später am Abend traf sie dann auch den mutmaßlichen Schützen: "Er schaute sehr ernst."

Besonders tragisch: Drei Minderjährige mussten die Bluttat mit ansehen! Die 15-jährige Tochter der Getöteten, ein Baby und ein Kleinkind der schwer verletzten 24-Jährigen. Sie wurden in die Obhut der Schwester des Opfers übergeben.

"Sehr, sehr viel Blut"

Gegenüber "Heute" schildert der Nachbar der Familie die dramatischen Minuten. Oliver (33) war gerade vom Einkaufen zurückgekehrt, als er "Knallgeräusche" hörte. Zunächst habe er sich dabei nichts gedacht, doch als Hilfeschreie eines Mannes laut zu hören waren, schrillten bei dem 33-Jährigen sofort alle Alarmglocken.

In der Wohnung der serbischen Familie habe er sofort "sehr, sehr viel Blut" gesehen. Sowas hätte ich nie erlebt und nie gedacht, je zu erleben", so der Wiener. Zwei Frauen sind in ihren Blutlachen am Boden gelegen. "Mein erstes Ziel war es, einen 3- oder 4-jährigen Jungen, der auf der Couch saß, aus der Wohnung zu bringen", schildert der geschockte Nachbar.

Im Video: "Ich will auf alle Fälle hier weg!"

Waffe illegal besessen

Nach der Tat flüchtete der Schütze mit einem weißen Mercedes, nachdem er zuvor noch auf Polizisten gezielt und geschossen hatte. Ein Beamter erwiderte das Feuer. Kurz darauf wurde der mutmaßliche Täter tot in seinem Auto aufgefunden. Ob er sich selbst tötete oder von der Polizei getroffen wurde, klärt nun die Obduktion.

Die Tatwaffe hatte der 44-Jährige illegal besessen – ein seit 2014 bestehendes Waffenverbot wurde offenbar ignoriert. Schon damals hatte es ein Betretungsverbot gegen ihn gegeben. Die Ermittlungen der Polizei laufen weiter auf Hochtouren.

Noch immer sind viele Fragen offen – Fragen, die nach einer Antwort verlangen.

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 18.09.2025, 13:55, 18.09.2025, 13:48
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