Seit Freitag herrscht Gewissheit: Die Pensionen werden erhöht, aber unter der Inflation. Kleine und mittlere Pensionen bis 2.500 Euro brutto im Monat werden um die vollen 2,7 Prozent steigen, für alle höheren wird ein Deckel herangezogen.
Die Maßnahme stößt vor allem beim SPÖ-nahen Pensionistenverband auf Unverständnis. So kam es am Montag in Wien und Graz zu Protestkundgebungen. "Volle Pensionsanpassung" oder "Zwei komma sieben, so steht's geschrieben", war auf den Schildern zu lesen. Es gehe nicht "nur"um die Pensionszahlungen 2026, "sondern auch um die Pensionen der Zukunft", so Birgit Gerstorfer, Präsidentin des Pensionistenverbands.
"Ich kann den Ärger Pensionisten natürlich verstehen – sie haben auf eine volle Abgeltung gehofft", erklärt Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) im Ö1-Morgenjournal. Dennoch müsse das Budget stabilisiert werden, die aktuelle Lösung, mit der 71 Prozent der Pensionisten die volle Abgeltung bekommen würden, sei eine "gute Lösung", so Schumann.
Auf die Frage, ob sie selbst mit der Anpassung zufrieden sei, antwortet die Ministerin: "Man wünscht sich natürlich immer mehr, das ist keine Frage. Es ist sich aber der Realität und den budgetären Möglichkeiten zu stellen. Ich denke, es ist dennoch zu einer verträglichen Lösung gekommen."
Auch das Aufschnüren der bereits ausverhandelten Lohnerhöhung für Beamte war Thema. Eigentlich sollten die Beamten heuer ein Gehaltsplus von 0,3 Prozent über der Inflationsrate bekommen, nachdem sie für das Vorjahr unter der Teuerung abgeschlossen hatten. Doch jetzt will Schwarz-Rot-Pink das Lohnplus kürzen, um das Budget zu stopfen. Auch Nulllohnrunden für 2027 und 2028 stehen im Raum.
Hier vertritt die SP-Ministerin die Linie "Was liegt, das pickt". Sollte es zu Veränderungen kommen, könne es "nur im Einvernehmen mit den zuständigen Gewerkschaften" passieren.