Während heimische Unternehmen ihre Gewinne regulär in Österreich versteuern, nutzen globale Tech-Giganten legale Steuerschlupflöcher, um Abgaben an den Fiskus drastisch zu minimieren.
Ein Dossier zeigt nun: Allein 2024 entgingen dem Staat rund 200 Millionen Euro an Körperschaftssteuer – und das nur im Bereich Online-Werbung.
Laut einer aktuellen Recherche von Kollektor erzielen Google, Meta und TikTok in Österreich Werbeumsätze von rund 2,48 Milliarden Euro jährlich. Den Großteil des Kuchens teilen sich Google (49 Prozent) und der Meta-Konzern (30 Prozent) auf. Spendings an die China-App TikTok sind mit rund 4 Prozent noch vernachlässigbar.
Bei einer konservativ angenommenen Gewinnmarge von 35 Prozent ergibt das 869 Millionen Euro Gewinn – der jedoch nicht in Österreich versteuert wird.
Die Tech-Giganten bedienen sich eines kreativen Winkelzugs. So wird die Rechnungslegung über Auslandstöchter in Niedrig-Steuerländern (etwa Google Ireland Ltd.) abgewickelt. Das geht, da die österreichischen Niederlassungen der Konzerne meist nur Dienstleistungen zur Abwicklung des Inseratendeals, nicht aber die lukrativen Werbeeinnahmen hierzulande in Rechnung stellen.
In einem ersten Schritt gegen Online-Raubritter führte Österreich 2020 eine 5-prozentige Digitalsteuer auf Google und Insta-Werbung ein. 2024 spülte das rund 124 Millionen Euro in die Staatskasse – deutlich weniger als die entgangenen Körperschaftssteuern. Allein durch Online-Werbung summierten sich die Steuerausfälle zwischen 2020 und 2024 auf 757 Millionen Euro.
Die Silicon-Valley-Konzerne kommen weitestgehend ungeschoren davon, schlagen ihren Werbekunden den Betrag laut Branchenexperten einfach auf.
Doch auch die Bundesregierung muss ihre Hausaufgaben machen: Von den ohnedies schon lächerlich geringen 124 Millionen Euro, die sie von den Tech-Milliardären einhebt, fließen lediglich 20 Millionen Euro pro Jahr (über den Umweg RTR) zurück an Österreichs Verlage, die ihren Content kostenlos für Facebook, Insta und TikTok zur Verfügung stellen – Peanuts ...
