Das deutsche KI-Start-up mit Sitz in Düsseldorf hat nun Geschichte geschrieben. Insgesamt 955 Millionen US-Dollar legte der US-Softwareanbieter Nice auf den Tisch. Damit zählt der Cognigy-Verkauf zu den teuersten KI-Deals, die je in Europa abgeschlossen wurden.
Cognigy wurde 2016 gegründet und hat sich auf sogenannte KI-Agenten spezialisiert. Diese beantworten Kundenanfragen, führen Dialoge und erledigen einfache Aufgaben. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen wie Lufthansa, Bosch, Toyota, Eon und Ergo. Das Unternehmen zählt zu den führenden Anbietern im Bereich Conversational AI in Europa.
Eine Ankündigung von Nice zufolge soll Cognigy nach der Übernahme als eigenständige Plattform mit offener Architektur bestehen bleiben. Der Tech-Konzern Nice ist Betreiber der Plattform CXone Mpower und beliefert Disney, Sony und Toyota sowie weitere Unternehmen. Zudem operiert das Unternehmen in über 150 Ländern.
Im Gespräch mit dem "Handelsblatt" sagte Cognigy Geschäftsführer Philipp Heltewig, dass man durch die Zusammenarbeit mit einem globalen Partner die eigenen Ziele schneller erreichen könnte. Beide Unternehmen würden einen KI-first-Ansatz, "der generative Sprachmodelle mit regelbasierten Prozessen kombiniert und sich flexibel in bestehende IT-Landschaften einfügt", bevorzugen. Alle Investoren hätten dem Verkauf zugestimmt.
Auch Ängste mancher Kunden beruhigt Heltewig. Die Plattform werde eigenständig bleiben, der Standort soll erhalten werden und Datenschutz sowie Compliance blieben zentrale Pfeiler. Künftig wird das Unternehmen unter dem Namen "Nice Cognigy" als eigenständige Geschäftseinheit weitergeführt.
Zudem sollen keine Stellen abgebaut werden. Dem Geschäftsführer zufolge sei man für Nice "das Sprungbrett nach Deutschland und Kontinentaleuropa". In den kommenden Jahren wolle man die Mitarbeiterzahl verdreifachen. Der Abschluss der Übernahme solle spätestens Ende 2025 erfolgen.