Der einst heiß ersehnte Shopping-Tag scheint seinen Glanz verloren zu haben. Laut einer aktuellen INTEGRAL-Studie planen heuer nur 9 Prozent der Österreicher fix, am Black Friday (28. November 2025) zuzuschlagen.
Damit erreicht die Schnäppchenlust einen historischen Tiefpunkt. Zwar kennen fast alle den Aktionstag – 97 Prozent –, doch die große Mehrheit winkt ab.
Während 2023 noch über 60 Prozent beim Black Friday einkauften, ist die Konsumfreude 2025 deutlich abgekühlt. Nur ein Drittel hält es für "wahrscheinlich", sich in die Rabattschlacht zu stürzen. Rund 43 Prozent wollen heuer sicher oder eher nicht teilnehmen.
Die Gründe dafür sind eindeutig: Viele haben schlicht genug. Jeder Zweite sagt, er brauche nichts. 52 Prozent lehnen den Konsumhype grundsätzlich ab, und 47 Prozent trauen den angeblichen Preisnachlässen ohnehin nicht mehr.
Der Black Friday – einst ein Feiertag für Schnäppchenjäger – wird für viele zum Symbol überzogener Werbung und leerer Versprechen. Knapp zwei Drittel der Befragten geben an, die allgegenwärtigen Spots und Rabattbanner schlicht zu nerven.
Auch das Geld sitzt nicht mehr so locker. Laut Handelsverband sank das durchschnittliche Einkaufsbudget in den letzten Jahren von rund 297 Euro auf 265 Euro.
Noch 2023 lag das Gesamtvolumen bei 420 Millionen Euro – heuer dürfte es erneut sinken. Wer kauft, greift vor allem bei Mode, Smartphones und Elektronik zu. Die Motive? Geld sparen, Weihnachtsgeschenke finden oder der Angst folgen, ein gutes Angebot zu verpassen. Doch für immer mehr Menschen überwiegt das Gefühl, sich nicht von künstlichen Preisblasen treiben lassen zu wollen.
Ganz anders in den USA: Dort ist der Black Friday weiterhin ein Online-Gigant. 2024 wurden laut Adobe 10,8 Milliarden Dollar (ca. 9 Milliarden Euro) umgesetzt – ein Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Für 2025 rechnen Experten mit einem Gesamtumsatz von 253 Milliarden US-Dollar (ca. 240 Milliarden Euro) für die gesamte Weihnachtssaison. Trotzdem verlangsamt sich auch dort das Wachstum. Die Beratungsunternehmen Deloitte prognostiziert nur noch rund 3 Prozent Zuwachs – ein Zeichen, dass auch jenseits des Atlantiks der Konsum seinen Zenit überschritten haben könnte.