Gesundheit

Studie beweist: Geimpfte sind weniger ansteckend

Infizieren sich Vollimmunisierte trotz Impfung mit dem Virus, sind sie deutlich seltener und weniger lange ansteckend. Das sagt eine neue Studie.

Sabine Primes
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Nur die Impfung schützt!
Nur die Impfung schützt!
Getty Images/iStockphoto

Die Forscher in den Niederlanden sammelten für ihre Untersuchung PCR-Abstriche von positiv getestetem Gesundheitspersonal – ein Teil geimpft, ein Teil ungeimpft. Im Labor wurde untersucht, ob das Virus auf den Proben auch ansteckend ist. Das ist etwas, das PCR-Test-Ergebnisse nicht aussagen können.

Ähnlich viel Virusmaterial, aber...

Im Ergebnis zeigt sich, dass jene die geimpft waren zwar ähnlich viel Virusmaterial in Nase und Rachen hatten wie Ungeimpfte - allerdings war das weniger oft ansteckend, wie Alma Tostmann, Epidemiologin und eine der Studienautorinnen vom Radboud University Medical Centre, gegenüber dem ORF erklärt: "Das bedeutet, dass Geimpfte weniger ansteckend als Ungeimpfte sind.“

Virus und Wirtszelle

Im Detail hat man das Virus zusammen mit einer Wirtszelle in eine Petrischale gegeben. Ist das Virus lebensfähig, dann infiziert es diese Zelle und vermehrt sich. Das ist in der Petrischale zu sehen. Passiert in der Schale nichts, "dann ist es kein infektiöses Virus oder es ist zu wenig infektiöses Virusmaterial in der Schale, so dass es nicht für eine Infektion der Wirtszelle reicht", so Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Medizinischen Uni Wien.

Geimpfte im Vorteil

Darüber hinaus zeigen mehrfache PCR-Tests, dass Geimpfte nur drei Tage eine hohe Viruslast hatten. Bei Ungeimpften kann es bis zu sieben Tagen dauern, sagt Redlberger-Fritz. "Die Studie ist eine der ersten Studien, die das belegt, was wir Virologen ja ohnehin schon immer vermutet haben: Geimpfte haben den Vorteil, dass sie verglichen mit Ungeimpften kürzer und auch weniger infektiös sind. Damit spielen sie in der Pandemie nicht mehr so eine große Rolle wie Ungeimpfte, die zu Superspreadern werden können."

Das zeigt einmal mehr, dass die Impfung nicht nur vor schweren Verläufen, sondern oft auch vor milden Symptomen schützt, wie die aktuellen Daten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zeigen. Demnach machen Vollimmunisierte seit Februar nur 1,91 Prozent unter den positiv gemeldeten Fällen aus.