Das Handy ist für viele Menschen in Österreich längst mehr als ein technisches Gerät. Es ist Kalender, Zeitung, Bankfiliale, Fotoalbum und Jukebox in einem. Das zeigt der neue "Österreich-Report Mobilfunkverhalten 2025", den der Hofer-Telekom-Anbieter ventocom gemeinsam mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent präsentiert hat.
Demnach können sich nur noch zwölf Prozent vorstellen, eine Woche ohne Handy auszukommen. Deutlich mehr würden eher auf andere Dinge verzichten: 78 Prozent meinen, sie könnten eine Woche ohne Alkohol leben, 66 Prozent ohne Zigaretten. Für 54 Prozent wäre ein Sex-Verzicht, für 49 Prozent eine Auszeit bei Süßigkeiten eine vergleichsweise leichte Übung.
Ohne Fernsehen bzw. Streaming könnten es 34 Prozent, ohne Freunde 33 Prozent aushalten – – zumindest befristet. "Das Handy hat sich generationenübergreifend zum dauerpräsenten Alltagsbegleiter entwickelt", fasst Thomas Schwabl, CEO von Marketagent, zusammen.
Beim Thema Nachrichten liegt das Smartphone inzwischen klar vorne. 48 Prozent, also rund die Hälfte der Menschen in Österreich, informieren sich laut dem Report primär über das Handy, während andere Kanäle wie etwa TV und Radio deutlich verloren haben. Besonders deutlich ist der Trend bei den Jüngeren: In der Generation Z und unter den Millennials nutzen rund zwei Drittel das Smartphone als zentrale Nachrichten-Quelle.
Auch in Sachen Finanzen liegt das Smartphone klar in Führung. Über alle Altersgruppen hinweg wird der Kontostand am häufigsten per Handy geprüft – konkret von 67 Prozent der Befragten. Überweisungen laufen ebenfalls stark mobil: 54 Prozent erledigen sie bereits am Smartphone. Die klassischen analogen und stationären Wege haben damit deutlich an Bedeutung verloren, auch bei den Babyboomern.
Bisher nicht durchgesetzt hat sich das Handy beim Bezahlen von alltäglichen Einkäufen im stationären Handel. Hier nutzen jeweils 40 Prozent aller Befragten bevorzugt Kredit- oder Bankomatkarte bzw. Bargeld. Mobile Payment übers Smartphone ist hingegen über alle Altersgruppen hinweg erst für 17 Prozent ein Thema. Wohin auch hier die Reise geht, zeigen einmal mehr die ganz Jungen, die in diesem Segment bereits auf stolze 34 Prozent kommen.
Besonders eng ist die Bindung zwischen Handy und Erinnerungen. Generationenübergreifend wird das Smartphone mit Abstand als wichtigster Ort für persönliche Bilder genannt: 56 Prozent sehen es als Hauptspeicher für ihre Fotos. Insgesamt setzen 73 Prozent der Befragten auf digitale Methoden – also Handy, PC, Laptop oder Tablet. Analoge Varianten wie ausgedruckte Fotos, Fotobücher oder klassische Alben kommen nur mehr auf 21 Prozent.
Beim Musikhören liegt das Smartphone mit einem Anteil von 37 Prozent insgesamt etwa gleichauf mit dem (Auto-)Radio. Der Blick auf die Altersgruppen zeigt aber einen klaren Bruch: In der Generation Z hört laut Report über zwei Drittel die Musik bevorzugt am Smartphone. Je jünger die Befragten, desto stärker nimmt die Bedeutung des Radios ab und desto wichtiger wird das Handy als musikalische Jukebox.
Die Verschiebung hin zu mobilen Anwendungen schlägt sich deutlich im Datenverbrauch nieder. Bei den HoT-Fix-Usern, also einer Kundengruppe von ventocom, habe sich der durchschnittliche mobile Datenverbrauch alle fünf Jahre verdreifacht, heißt es. In der Dekade von 2015 bis 2025 hat er sich insgesamt sogar verzehnfacht. Ein durchschnittlicher Nutzer im Jahr 2025 verbraucht laut Auswertung heute mehr Daten als ein "Heavy User" im Jahr 2020.