Die Inflation liegt weiter auf katastrophalen vier Prozent, reihenweise müssen Gehaltsabschlüsse aufgeschnürt und Ausgaben eingespart werden. Der Handelsverband beteuert, dass Lebensmittel mit einem Plus von 3,1 Prozent sogar inflationsdämpfend wirken. Doch trotzdem sind die Preise hierzulande deutlich teurer als bei unseren Nachbarn – Stichwort "Österreicher-Aufschlag".
Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl hat jetzt eine neue Initiative dagegen gestartet. Diesmal nimmt er sich den Handelsverband sowie die führenden Supermärkte vor, denen er ein direktes Schreiben übermittelt hat. Darin kritisiert er die ergebnislosen Debatten der letzten Monate und schlägt stattdessen ein völlig neues Modell vor.
Konkret soll von den Lebensmittelhändlern – freiwillig – ein sogenannter "Österreich-Korb" geschaffen werden. In Griechenland gibt es eine ähnliche Aktion bereits. Dabei handelt es sich um einen Warenkorb mit preisstabilen Produkten aus allen wichtigen Warengruppen, um die leistbare Versorgung mit Grundnahrungsmitteln zu sichern.
"Das schafft eine schnelle, spürbare Entlastung für die Konsumenten, stärkt das Vertrauen in die heimischen Betriebe und fördert durch die Einbindung heimischer Produzenten die Regionalität", ist Kickl überzeugt. "Statt auf staatliche Regulierungen, die nicht kurzfristig wirken, setzen wir auf eine patriotische Allianz der Vernunft."
Dem Handel bietet Kickl zudem an, bei der Umsetzung mit freiheitlichen Experten zu unterstützen. "Dies ist eine Einladung, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, anstatt in der politischen Arena nur Schuld zuzuweisen. Es ist der schnellste und beste Weg, den Menschen unbürokratisch und rasch zu helfen."
Der Bauernbund reagiert mit gemischten Gefühlen. Einerseits ergibt sich dadurch die Möglichkeit, über Kostenwahrheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Hof bis zum Teller zu sprechen, erklärt Bauernbund-Präsident Georg Strasser gegenüber "Heute". Wenn es einen Warenkorb geben soll, dann aber nur mit österreichischen Produkten.
"Klare Herkunft und Verlässlichkeit statt ausländischem Ramsch", so Strasser. "Eines ist klar: Das darf nicht zu Preisdumping führen. Wir brauchen nicht den niedrigsten, sondern einen fairen Preis für alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette. Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren Lebensmittel nach höchsten Standards - das ist nicht zum Nulltarif möglich."
Und auch darauf gab es prompt eine Reaktion der FPÖ. "Durchschaubar und heuchlerisch" nennt FPÖ-Generalsekretär Schnedlitz die Äußerungen Strassers. "Bauernbund-Präsident Strasser leidet offenbar an einer politisch motivierten Leseschwäche. Anders ist seine realitätsferne Kritik am 'Österreich-Korb' von Volkskanzler Herbert Kickl nicht zu erklären."