Elch "Emil" wurde in Oberösterreich betäubt, verladen und sicher in den Böhmerwald gebracht. Nach seiner gefährlichen Odyssee entlang der A1 bei Sattledt soll Österreichs Publikumsliebling dort nun Anschluss an eine bestehende Elch-Population finden – samt GPS-Tracker im Ohr.
Auf die Ankündigung des Landes OÖ, Emil gegebenenfalls zu betäuben und in den Norden zu transportieren, folgte direkt heftige Kritik von Tierfreunden: Die Organisation Tierschutz Austria drohte schon mit einer Anzeige, sollte der Plan tatsächlich umgesetzt werden.
Elche seien in Österreich zwar jagdbar, aber ganzjährig geschont. Heißt: "Emil darf weder gejagt noch gefangen noch absichtlich getötet werden. Eine Ausnahme ist nur zulässig, wenn eine unmittelbar drohende Gefahr für Menschen besteht – und die liegt derzeit nicht vor", so die Erklärung.
Jetzt, wo es tatsächlich passiert ist, kommt aber doch alles anders: "Es wird von uns tatsächlich keine Anzeige geben", erklärt Martin Aschauer, Sprecher von Tierschutz Austria, gegenüber "Heute". Auch aus der Sicht der Organisation bestand Montagfrüh Gefahr im Verzug – für Emil hätte es zu lebensgefährlichen Situationen kommen können.
Schon zuvor hatte Tierschutz Austria erklärt, dass in so einem Fall eine Ausnahme zulässig wäre. "Damit endet vorerst ein Kapitel jenes Tierdramas, das seit Wochen für Schlagzeilen sorgt – und doch ist die Auseinandersetzung damit nicht vorbei", erklärt die Organisation in einer Aussendung.
Tierschutz Austria betont die Notwendigkeit von mehr Wildtierkorridoren entlang von Autobahnen und Bahnlinien, um Konflikte zwischen Mensch und Tier zu verhindern. Diese hätten dem Elch auf seiner Reise oft sehr geholfen. "Ich hoffe, dass wir aus dem Fall Emil für die Wildtiere in Österreich lernen. Der nächste Emil kommt bestimmt", so Aschauer.