"VETO" ist eine Vereinigung vieler europäischer Tierschutzorganisationen nach dem Motto "Gemeinsam ist man stärker", denn in vielen südlichen und östlichen Ländern Europas lässt vor allem der Tierschutz von Hunden und Katzen auf der Straße zu wünschen übrig. Die Überpopulation lässt Regierungen zu härtesten Maßnahmen greifen und das einzelne Tier zählt nicht mehr.
Hier möchte VETO besonders ansetzen und mit gezielter Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit, sowie Aufklärungskampagnen und Petitionen die Bevölkerung sensibilisieren und wachrütteln. Nun soll zum ersten Mal ein sogenanntes "Tierschutzzentrum" in der Nähe der spanischen Hauptstadt Sevilla in Andalusien entstehen, wo eine artgerechte Unterbringung ohne Zeitdruck für Straßen und auch ausrangierte Jagdhunde (Galgos etc.), aber auch Katzen gewährleistet werden soll.
Auch in Wien wird jährlich für die Galgos in Spanien marschiert:
Die Umsetzung vor Ort übernimmt die Stiftung Fundación Mastines en la Calle unter der Leitung von Rafael Agudo – inklusive Personalbeschaffung und täglicher Versorgung der Tiere. Aktuell werden zurzeit rund 90 Hunde betreut, die auf ein kleines Tierheim und drei Tierpensionen verteilt sind. Die Entfernung zwischen den Standorten erschwert die Arbeit und kostet wertvolle Zeit.
Mit dem neuen Zentrum auf einem 2,5 Hektar großen Gelände wird erstmals eine zentrale, gut erreichbare Anlaufstelle geschaffen. Dort sollen künftig bis zu 200 Hunde untergebracht werden. Auch ein separates Katzenhaus ist in Planung.
Dass man sich gerade diese Region ausgesucht hat, hat einen einfachen Grund: Andalusien gilt als ein Brennpunkt der spanischen Tierschutzkrise. Jahr für Jahr werden hier tausende Galgos, Podencos, Mastins und andere Jagdhunde für die Jagd ausgebeutet und nach Ende der Saison ausgesetzt, verletzt aufgefunden oder in Tötungsstationen abgegeben. Die bestehenden Einrichtungen sind überlastet und der Bedarf an Hilfe enorm hoch.
Obwohl man natürlich im Tierschutz immer so vielen Tieren wie möglich helfen möchte, soll das neue Tierschutzzentrum ein neues Modell vorstellen. Hier soll sich nicht auf die maximale Auslastung ausgerichtet werden, sondern eine nachhaltige Versorgung Priorität haben. Medizinisch, emotional und sozial möchte man der Betreuung den Vortritt geben und die Vermittlungen ohne Zeitdruck forcieren.
„Statt kurzfristiger Rettung allein brauchen Tiere Orte, die Sicherheit und Stabilität bieten. Mit dem neuen Zentrum schaffen wir Raum für Versorgung, Erholung und Vorbereitung auf ein neues Leben.“Kathrin PohlmannVETO-Projektleiterin
Das neue Konzept stellt die Lebensqualität der Tiere in den Mittelpunkt: Gruppenhaltung ermöglicht soziales Lernen, gezieltes Training hilft sogenannten "Problemhunden", und durch lokale Aufklärungsarbeit – insbesondere mit jungen Menschen – soll das gesellschaftliche Bewusstsein langfristig verändert werden.
Mit dem Aufbau langfristiger Infrastruktur will VETO das Problem an der Wurzel bekämpfen und gezielt den Tierschutz vor Ort stärken – um so auch Tierheime in Deutschland und Österreich zu entlasten. Statt das Problem zu verlagern und Tiere unter Druck ins Ausland zu vermitteln, setzt VETO auf langfristige Lösungen vor Ort – durch bessere Bedingungen, verlässliche Versorgung und mehr Kapazitäten. So entsteht eine echte Perspektive für Tiere in ihrer Heimat – und eine dringend nötige Entlastung für Tierheime in Mitteleuropa.