Der Tochter einer Wirtefamilie ist auf dem Münchner Oktoberfest nach eigenen Angaben Opfer von K.-o.-Tropfen geworden. Gemeinsam mit zwei Freundinnen feierte sie am Sonntagabend kurz vor Zeltschluss im Weinzelt, das ihre Familie betreibt, als plötzlich alle drei gleichzeitig massive Ausfallerscheinungen bekamen.
"Mir wurde schlecht, ich hatte keine Kontrolle mehr, mir war total schwindlig. Als hätte ich furchtbar viel getrunken", schildert die Tochter gegenüber der "tz". Sie und ihre Freundinnen hätten zwar Wein und Champagner getrunken, aber keinesfalls übermäßig.
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Die drei Freundinnen konnten sich noch ins Freie retten und riefen daraufhin ihre Mutter, die sie abholte. Nun will sie andere Frauen warnen, da sie erlebt habe, wie schnell jeder zum Opfer werden kann – selbst dort, wo man sich sicher fühlt.
Laut der Initiative "Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen" wurden 2024 zwölf Verdachtsfälle von K.-o.-Tropfen gemeldet, die Polizei München sprach von vier Fällen. Dieses Jahr sind bislang zwei Fälle bekannt.
Das K.-o.-Tropfen ein Thema auf der Wiesn sind, weiß auch der Vater und Weinzelt-Wirt. "Es kommt nicht oft vor, aber es kommt vor – überall auf der Wiesn. Da darf man sich leider nichts vormachen. Manche Typen finden das lustig. Und solange man diesen Dreck im Internet bekommt, kann man wenig dagegen tun", mahnt der Wirt.
Das 190. Münchner Oktoberfest ist am Wochenende mit knapp einer Million Besucher gestartet. Die Polizei und Rettungskräfte mussten seither bereits mehrere hundert Mal ausrücken, unter anderem wegen Körperverletzungen und sexueller Belästigungen. Erst am Montag wurde ein Mann wegen eines sexuellen Übergriffs festgenommen.