Hobby-DJ packt aus

Todesschuss nach 6 Liter Wein – "Bin kein Alkoholiker"

Der mordverdächtige Hobby-DJ aus Wien-Donaustadt offenbart Ermittlern nun brisante Einblicke in sein verpfuschtes Leben – und leugnet Alkoholprobleme.
Christian Tomsits
16.10.2025, 05:30
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"Mocht’s auf es Kiwara" soll Heinz R. (50) am 11. Oktober um 4 Uhr früh WEGA-Beamten entgegengerufen haben, als die Elite-Cops schon an seine orangefarbene Wohnungstür hämmerten. Draußen am Gang kämpften Rettungskräfte vergeblich um das Leben seines 33-jährigen Nachbarn. Der Iraner – der wohl nur wegen nächtlichen Lärms an die Türe geklopft hatte – wurde von einer Revolverkugel mitten ins Herz getroffen, wir berichteten.

Drinnen fanden die Beamten den mordverdächtigen Sportschützen mit Waffenbesitzkarte in erbärmlichen Zustand nur in Unterhose vor. Sein Revolver der Marke Taurus Kaliber 38 lag mit offener Trommel und vier abgefeuerten Patronen zwischen Tschick-Stummeln und Stand-PC am Schreibtisch.

Der Hobby-DJ selbst hatte nach den tödlichen Schüssen den Notruf gewählt und behauptete, den Nachbarn für einen Einbrecher gehalten und erschossen zu haben – "das gehört ihm eh" fügte er mit fremdenfeindlichem Unterton hinzu. Der Wiener hatte da ganze sechs Liter Wein intus, habe zuerst mit Glühwein eine hartnäckige Verkühlung auskurieren wollen, sich danach noch mit zwei Doppler-Flaschen in einen regelrechten Rotwein-Rausch "therapiert", der ein blutiges Ende fand.

Star-Anwältin Astrid Wagner vertritt den verdächtigen, der von Notwehr spricht.
Denise Auer.

Ermittlern gab der inhaftierte Verdächtige, der von Star-Anwältin Astrid Wagner vertreten wird, jetzt sein ganzes verpfuschtes Leben zu Protokoll: Seit vielen Jahren arbeitslos, verschuldet und auch wegen gesundheitlicher Probleme schwer frustriert, zog sich der glühende Austria-Fan immer mehr zurück. Eine Ehe mit einer Ukrainerin, die er samt Schwiegermutter ins Land holte, scheiterte krachend. ("Sie putzte gar nix und trank Wodka wie Wasser").

Auf Twitch streamte der Hobby-DJ vor einigen wenigen Followern wenig berauschende Techno-Beats, ließ sich dabei wohl nicht nur von der Musik zudröhnen. "Alkoholiker bin ich aber keiner", stellte er laut "Heute"-Infos klar. Ein Gutachten soll nun den Konsum des Wieners und den Grad der Alkoholisierung zum Tatzeitpunkt untersuchen. Immerhin: Gleich nach der Festnahme wurde der Mordverdächtige – der bereits mit einem Deo-Spray die Fußmatte des späteren Opfers abgefackelt hatte – mit einem Waffenverbot belegt. Die Unschuldsvermutung gilt.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 16.10.2025, 11:28, 16.10.2025, 05:30
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