Das US-Justizministerium hat am Freitag – nach massivem Druck der Öffentlichkeit – neue Dateien im Fall um den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht. Es sollen nicht die letzten Enthüllungen geblieben sein. Weitere Bilder sollen schon bald folgen.
Einige Tage hat US-Präsident Donald Trump dazu die Füße still gehalten. Bei einer Pressekonferenz, in der es eigentlich um eine geplante Superlativ-Kriegsflotte gehen hätte sollen, brach er doch sein Schweigen.
Auf den Aufnahmen kommt sehr oft der frühere Ex-Präsident Bill Clinton vor. Darauf angesprochen sagte Trump, dass ihm die gezeigten Bilder von Clinton nicht gefallen würden. Auch die Aufnahmen von anderen Personen stoßen Trump sauer auf. Er finde es "schrecklich". Trump betonte, dass er sich mit dem früheren Präsidenten immer gut verstanden habe und ihn respektieren würde.
Der US-Präsident befürchtet, dass in Zukunft noch mehr Bilder von Personen auftauchen könnten, die Epstein nur zufällig auf derselben Party getroffen hätten und sonst nichts mit ihm zu tun gehabt hätten. Ihm zufolge würde durch die nunmehrigen Veröffentlichungen deren Ruf zerstört werden.
Dafür machte Trump die Demokraten und einige "schlechte" Republikaner verantwortlich. Die Aussagen des US-Präsidenten – insbesondere jene zu Clinton – kamen überraschend. In der Vergangenheit hatte Trump selbst Clinton immer wieder ins Spiel gebracht und Ermittlungen gegen ihn gefordert.
In der Zwischenzeit hat sich auch der Sprecher von Clinton zur Causa geäußert. Er forderte die Veröffentlichung des gesamten Materials.
Unterdessen sorgte für Aufregung, dass einige Dokumente, kurz nach deren Veröffentlichung wieder gelöscht worden sein sollen. Demnach sei ein Teil der Ermittlungsakten am Montagnachmittag mehrere Stunden lang auf der Homepage des Justizministeriums verfügbar gewesen und danach wieder verschwunden. Dabei soll es sich um Regierungsdokumente und E-Mails sowie Videos der Gefängnisbehörde gehandelt haben, berichten die "Washington Post" und "Politico".
Die Dateien, die den Zeitungen nach eigenen Angaben vorlagen, enthielten demnach unter anderem Informationen über Flüge von US-Präsident Donald Trump mit Epsteins Flugzeug. Während einem dieser Flüge sollen demnach nur Trump, Epstein und eine 20-jährige Frau an Bord gewesen sein.
Aus den Dokumenten geht hervor, dass Mar-a-Lago im Jahr 2021 eine Vorladung für Unterlagen erhalten hat, die sich auf das Verfahren der Regierung gegen Ghislaine Maxwell, Epsteins Komplizin im Sexhandel, beziehen, schreibt die "Washington Post".
Die neu veröffentlichten Dokumente enthalten auch mehrere Hinweise, die vom FBI über Trumps Verbindung zu Epstein und Partys in deren Anwesen in den frühen 2000er Jahren gesammelt wurden. Aus den Dokumenten geht nicht hervor, ob weitere Ermittlungen stattfanden oder ob einer der Hinweise bestätigt wurde.
Außerdem sei ein Austausch zwischen Gefängnisbeamten über Epsteins psychischen Zustand wenige Wochen vor dessen Tod veröffentlicht worden. Die US-Regierung äußerte sich auf Anfrage der Zeitungen nicht zu der Veröffentlichung.
Kurz nach der Veröffentlichung wurden mehrere Dateien vorübergehend wieder gelöscht. Grund sei der Schutz von Opfern, hieß es aus dem Ministerium. Aus dem Kongress hagelte es für die unvollständige Veröffentlichung des Materials und die Schwärzung vieler Dokumente Kritik.