Die Lage ist zum Verzweifeln, viele wissen nicht, wie sie ihre Einkäufe, Mieten und sonstige Rechnungen zahlen sollen. Es wird noch schlimmer: Die Preise in den Geschäften steigen wieder schneller, die Teuerungskrise ist für viele das größte Problem im Alltag. Gleichzeitig werden Einkünfte nur sehr zögerlich an die Inflation angepasst. Pensionisten werden mit Jahreswechsel erneut an Kaufkraft verlieren, ihre Pensionen werden lediglich unter der Inflationsrate erhöht. Wie stark die Löhne der Arbeitenden im kommenden Jahr steigen werden, ist ungewiss – das hängt von anstehenden, wohl sehr harten, Verhandlungen ab.
"Heute" berichtete mehrmals über mögliche Einsparungsmaßnahmen für Haushalte. Besonders auffällig ist etwa der sogenannte "Österreich-Aufschlag", heimische Produkte, die im Ausland (Deutschland, Italien) deutlich günstiger zu haben sind.
Jetzt hat uns Claudia S. eine Rechnung aus einer Apotheke in Wien-Wieden geschickt. Die 45-Jähreige ist verärgert: "Ich habe vier Kleinigkeiten für meine Tochter gekauft und musste knapp 50 Euro ausgeben." Der Einkauf bestand aus frei erhältlichen Arzneimitteln, in den meisten Haus-Apotheken finden sich diese Produkte gegen Halsweh (Stillax Pastillen und Tantum Verde Spray), etwas gegen Reiseübelkeit (Antimetil) und Mexalen-Tabletten (schmerzstillend, fiebersenkend).
In der Apotheke bezahlte die "Heute"-Leserin 48,80 Euro. Daheim angekommen befragte sie das Internet: Egal welche Online-Apotheke sie auswählte, sie hätte sich eine Menge Geld erspart. Beispiel apotheke.at. Hier hätten die vier Produkte "nur" insgesamt 37,26 Euro gekostet. Das sind um 24 % weniger, der Onlinekauf hätte also um ein Viertel weniger gekostet!
Ganz extrem: Den Tantum Verde-Spray bekommt man auf pharmeo.at um 35 % günstiger als im herkömmlichen Handel (8,69 Euro statt 13,45 Euro).
Kein Wunder: Online-Apotheken erleben einen regelrechten Ansturm. Heuer beträgt der Netto-Umsatz von Shop-Apotheke in Österreich etwa 200 Millionen Euro (Daten von ECDB). Somit ist der niederländische Konzern die Nummer drei im Ranking der Web-Shops in Österreich (nach Amazon und Zalando).
Die heimischen Apotheken sind naturgemäß nicht erfreut über diese Entwicklung, sie betonen ihre – gerade beim Thema Gesundheit so wichtige – Expertise: "In den 1.470 öffentlichen Apotheken stehen zu jeder Tages- und Nachtzeit mehr als 7.000 ausgewiesene Experten und beraten Kunden bei jedem abgegebenen Arzneimittel. Vor allem, wenn mehrere Arzneimittel gemeinsam gekauft werden, ist diese Beratung von großer Bedeutung – Stichwort Neben- bzw. Wechselwirkungen", heißt es aus der Apothekerkammer zu "Heute".
Und noch zwei Vorteile gäbe es, so die Standesvertretung: "Während in der öffentlichen Apotheke in so gut wie allen Fällen, die Arzneimittel lagernd sind oder noch am selben Tag geliefert werden, müssen bei Online-Bestellungen Wartezeiten immer mit eingerechnet werden. Und auch bei möglichen Versandkosten – auch versteckten – raten wir zu erhöhter Vorsicht."
Dennoch: Der niedrigere Preis wird wohl das Verkaufsargument bei bekannten Mitteln bleiben. Im Vorjahr zeigte eine Studie vom Preisvergleichsportal geizhals.at, dass etwa Erkältungsmittel im Onlinehandel um 40 % billiger sind.