Nach EU-Prüfverfahren

Umstrittene Westbahnzüge aus China erstmals unterwegs

Die Westbahn hat erstmals einen der neuen Züge des chinesischen Herstellers CRRC eingesetzt – auf der Strecke Wien-Westbahnhof-Salzburg.
Newsdesk Heute
12.11.2025, 15:26
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Am Mittwoch hat die Westbahn erstmals einen der neuen Doppelstockzüge des chinesischen Herstellers CRRC im regulären Betrieb eingesetzt. Der Premierenzug startete um 5.38 Uhr am Wiener Westbahnhof und erreichte rund zweieinhalb Stunden später Salzburg, wie die "Salzburger Nachrichten" berichteten.

Ein Westbahn-Sprecher bestätigte gegenüber der APA, dass seit Dienstag alle Genehmigungen vorliegen. Die Europäische Eisenbahnagentur (ERA) hatte am Montag die Zulassung für die Züge des chinesischen Herstellers erteilt. Erst vergangene Woche hat die EU-Kommission ein Prüfverfahren gegen CRRC eingeleitet – mehr dazu hier.

Fahrplanwechsel im Dezember

Damit ist die Westbahn nun Europas erster Bahnbetreiber, der Züge der staatlichen China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC) im Fernverkehr einsetzt. In Tschechien nutzt bereits RegioJet Fahrzeuge desselben Herstellers.

Die Westbahn hatte die vier Züge bereits 2019 bestellt. Seit 2022 befinden sie sich in Österreich und wurden über tausende Testkilometer erprobt. Ab dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember sollen sie den Taktverkehr auf der Weststrecke zwischen Wien und Salzburg verdichten.

Kritik von Bahnindustrie

Die Zulassung der CRRC-Züge hatte im Vorfeld Kritik von Arbeitnehmervertretern und der europäischen Bahnindustrie ausgelöst. Sie fürchten negative Folgen für Arbeitsplätze in Europa, sollte der Markt stärker von chinesischen Anbietern geprägt werden.

Die Westbahn wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass es in Europa ein Oligopol weniger großer Zughersteller gebe. Diese Marktsituation führe zu langen Lieferzeiten und überhöhten Preisen, argumentierte das Unternehmen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 12.11.2025, 18:26, 12.11.2025, 15:26
Jetzt E-Paper lesen