Branche wehrt sich vehement

"Unfair" – großer Ärger über Gift in Lebensmitteln

Gift im Getreide? Eine neue Studie schlägt wegen TFA-Rückständen in Brot und Nudeln Alarm. Jetzt wehrt sich die Landwirtschaft gegen die Vorwürfe.
Oberösterreich Heute
06.06.2025, 04:00
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Panik am Frühstückstisch: Ein aktueller Bericht von Global 2000 und der Arbeiterkammer Oberösterreich schlug zuletzt hohe Wellen. 48 Getreideerzeugnisse auf die Ewigkeits-Chemikalie Trifluoracetat (TFA). Sie ist ein sehr beständiges Abbauprodukt von Pestiziden, die unter anderem in der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Landwirtschaft weist Vorwürfe zurück

Die Substanz steht im Verdacht, die Fortpflanzung – auch beim Menschen – zu gefährden. Schockierend: Die Belastungen durch die Chemikalie waren in der Untersuchung unerwartet hoch. In allen 48 untersuchten Erzeugnissen wurde eine Belastung festgestellt. Laut den Experten der AK könne ein gesundheitliches Risiko für Kinder durch konventionelle Getreideprodukte nicht ausgeschlossen werden.

Der Landwirtschaftskammer OÖ schmeckt diese Untersuchung aber überhaupt nicht. Sie kritisiert die "unfairen Schuldzuweisungen" der Veröffentlichung. Denn: Die Landwirtschaft werde "erneut pauschal als Hauptverursacher von Rückständen in Getreideprodukten dargestellt", heißt es in einer Aussendung.

"Solche einseitigen Schuldzuweisungen schaden nicht nur dem Ansehen der heimischen Landwirtschaft, sondern ignorieren auch die komplexen Ursachen für Rückstände in Lebensmitteln", betont LK-Präsident Franz Waldenberger. Die Agrarbranche sei Teil der Lösung – nicht das Problem.

"Alle Verursacher in den Blick nehmen"

Die Chemikalien würden unter anderem aus der Textil- und Papierindustrie, aus Kältemitteln und zahlreichen Konsumgütern stammen. 98 Prozent der TFA-Emissionen seien auf diese Quellen zurückzuführen, hebt die Kammer in Bezug auf mehrere Studien hervor.

Bloß die restlichen zwei Prozent träge die Landwirtschaft bei. "Wir haben Verständnis für das Anliegen, Umwelt und Gesundheit zu schützen", bekräftigt Waldenberger. "Aber wer ernsthaft an Lösungen interessiert ist, sollte alle Verursacher in den Blick nehmen – und nicht durch selektive Schuldzuweisungen Unsicherheit erzeugen".

{title && {title} } red, {title && {title} } 06.06.2025, 04:00
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