Gesundheit geht ins Geld! Wie berichtet, muss die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) alleine heuer ganze 500 Millionen Euro sparen. Mit diesen Maßnahmen will der finanziell angeschlagene Sozialversicherungsträger ab 2027 wieder Gewinne schreiben.
Auch Patienten werden von den Kürzungen betroffen sein: So sollen Facharzt-Besuche oder CT- sowie MRT-Untersuchungen künftig anders gestaltet werden. Außerdem könnten auch Krankentransporte dem Rotstift zum Opfer fallen. Jetzt kommt heftige Kritik von der Arbeiterkammer Oberösterreich.
"Das von der Arbeitgebermehrheit zu verantwortende Managementversagen in der ÖGK jetzt auf dem Rücken der Versicherten auszutragen, ist unverschämt", poltert Präsident Andreas Stangl Richtung ÖGK.
Die Kammer schießt sich auf die vor rund sechs Jahren beschlossene Zusammenlegung der neun Gebietskrankenkassen (GKK) zur ÖGK ein. "Wir haben vor dieser Kassenfusion immer gewarnt", betont Stangl. Jetzt "Einsparungsfantasien" auf Kosten der Versicherten auszutragen, werde man nicht akzeptieren.
Bis 2019 habe es noch positive Bilanzergebnisse gegeben, so Stangl. Seit dem Zusammenschluss hingegen schreibe man rote Zahlen. Stangl nennt die Situation für die oberösterreichischen Arbeitnehmer "besonders bitter". Sie hätten über eine halbe Milliarde Euro an Rücklagen in die ÖGk eingebracht.
Bei der Verschmelzung sei es hauptsächlich darum gegangen, "die Machtverhältnisse in Richtung der Wirtschaftsvertreter umzudrehen", argumentiert Stangl. Dieser Schritt sei ein "radikaler Schnitt" in die soziale Krankenversicherung gewesen. "Gleichzeitig merken wir, dass die Versicherten mit dem Gesundheitssystem immer unzufriedener sind und der notwendige Leistungsausbau ausbleibt."