Nach dem bisher schwersten russischen Luftangriff auf die Ukraine seit Beginn des Krieges gibt sich US-Präsident Donald Trump unzufrieden.
"Ich bin nicht glücklich mit der gesamten Situation", sagte Trump am Sonntag zu Journalisten. "Ich bin nicht begeistert über das, was dort passiert." Bereits davor hatte Trump betont, dass er zu weiteren Sanktionen gegen Russland bereit sei.
US-Finanzminister Scott Bessent erklärte zuvor, das Weiße Haus sei "bereit den Druck auf Russland zu erhöhen". Wichtig sei aber, dass auch die Europäische Union mitziehe.
Laut Bessent würde "die russische Wirtschaft zusammenbrechen", wenn die USA und die EU gemeinsam neue Sanktionen und Strafzölle gegen Länder verhängen, die russisches Öl kaufen.
Das, so Bessent gegenüber dem Sender NBC, würde den russischen Präsidenten Wladimir Putin "an den Verhandlungstisch bringen".
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pocht auf eine "breit angelegte Reaktion" der Partner der Ukraine. "Wir zählen auf eine starke Reaktion Amerikas", sagte er am Sonntagabend in einer Videobotschaft. "Genau das brauchen wir."
Die ukrainische Regierungschefin hatte nach den neuen russischen Angriffen ebenfalls gefordert, den Druck auf Moskau durch Sanktionen "vor allem gegen das russische Öl und Gas" zu verstärken.
Russland hatte in der Nacht auf Sonntag laut Angaben aus der Ukraine mindestens 810 Drohnen und ein Dutzend Raketen eingesetzt. In Kyjiw wurden mehrere Hochhäuser beschädigt, der Regierungssitz stand in Flammen. Bei den Angriffen kamen mindestens elf Menschen ums Leben. In den Tagen zuvor wurde auch der Sitz der EU-Delegation getroffen.
Die Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs hatten sich in den vergangenen Wochen intensiviert. Trump traf Mitte August zunächst Putin zu Gesprächen in Alaska.
Wenige Tage später empfing Trump Selenskyj und andere europäische Spitzenpolitiker in Washington. Ein Durchbruch wurde dabei nicht erzielt. Zu einem von Trump in Aussicht gestellten Treffen zwischen Putin und Selenskyj kam es bislang nicht.