Mindestens 26 Länder wollen sich an einem möglichen Einsatz in der Ukraine beteiligen, falls es zu einem Waffenstillstand mit Russland kommt.
Diese Länder haben sich dazu verpflichtet, "Soldaten im Rahmen einer Absicherungstruppe zu entsenden oder auf dem Boden, im Meer oder in der Luft präsent zu sein", sagt der französische Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag nach den Beratungen der sogenannten "Koalition der Willigen" in Paris.
Deutschland, Italien und Polen haben ihre Beteiligung bereits offiziell gemacht, erklärt Macron. "Jeder nach seiner Fähigkeit", betont er. Die deutsche Regierung hat davor angekündigt, dass ihr Beitrag zu den Sicherheitsgarantien eine Stärkung der ukrainischen Luftabwehr sein könnte.
Österreich, Griechenland, die Slowakei, Italien, Zypern, Polen, Rumänien, Slowenien, Kroatien und Ungarn wollen keine Soldaten in Richtung Ukraine entsenden. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) war virtuell auf dem Gipfel dabei. "Österreich steht auch weiterhin als Verhandlungsort zur Verfügung und tritt für die Sicherheit und Stabilität der Ukraine und Europas ein", schreibt sie auf der Plattform X.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankt sich bei den Verbündeten für ihre Bereitschaft, Truppen zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands in die Ukraine zu schicken. Zum ersten Mal seit langer Zeit sei "ein solch ernsthafter konkreter Fortschritt" erzielt worden.
Ob und wie die USA sich beteiligen, soll "in den kommenden Tagen" geklärt werden, so Macron. Er bezog sich dabei auf ein Gespräch, das mehrere europäische Staats- und Regierungschefs nach dem Treffen der "Koalition der Willigen" mit US-Präsident Donald Trump geführt haben.
Laut Selenskyj zeigte sich Trump "sehr unzufrieden darüber, dass Europa russisches Öl kauft". Selenskyj verwies dabei speziell auf Ungarn und die Slowakei.
Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merzhat wie viele andere Politiker per Videoschaltung an den Beratungen teilgenommen und war auch beim Telefonat mit Trump dabei.
Er drohte danach mit weiteren Strafmaßnahmen gegen Russland, falls es keine Bewegung bei den Verhandlungen um einen Waffenstillstand in der Ukraine gibt.
"Wir Europäer setzen die intensive Ukraine-Diplomatie fort und handeln weiter gemeinsam", schreibt Merz auf X. Es müsse auf einen Gipfel hingearbeitet werden, an dem Selenskyj teilnimmt. "Dort muss ein Waffenstillstand vereinbart werden", betont der Kanzler.