Die Gemeindespitäler sind am Limit. "Wir haben 140.000 Operationen pro Jahr, eine unfassbare Zahl", so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP) im "Heute"-Talk. An Arbeit würde es auch nach der Wien-Wahl nicht mangeln. Im "Heute"-Talk spricht Hacker die heißen Eisen im Gesundheitsbereich an:
"Ein Viertel der Kapazität geht an Gastpatienten – und die Wiener müssen das zahlen. Das ist nicht wurscht. Ich schaue da auch nicht weiter zu, wenn die Zahl der Gastpatienten permanent steigt."
"Wir können mit Wiener Steuergeld, das für die Behandlung der Wiener gewidmet ist, nicht mit einer halben Millarde Euro pro Jahr die Behandlung von Patienten anderer Bundesländer finanzieren." Er verstehe Ärger der Wiener. Die Länder sollen für ihre Patienten zahlen. Nun müsse ein Deal her. "Meine Tür ist offen für Verhandlungen. Im Augenblick ignorieren die Bundesländer meinen Vorschlag, da eine Vereinbarung zu treffen." Ziel sei jedenfalls, die Gastpatienten-Quote in Wien zu senken.
"Es geht um die Frage, ob der Wiener Steuerzahler jedes Jahr eine halbe Milliarde Euro zahlen muss oder nicht. Da ist mir das Hemd näher als der Rock. Ich bin verantwortlich für die Wiener Gesundheitspolitik. Die Ressourcen, die wir mit dem Wiener Steuergeld finanzieren müssen prioritär den Wienerinnen und Wienern zur Verfügung stehen.
Um Wartezeiten zu verkürzen, wurde die OP-Kapazität in einem Jahr um 10.000 erhöht. "Es gibt auch eine Kooperation mit Privatspitälern, um planbare OPs dort zu erfüllen. Im Akutspitalsbereich haben wir eine Wartezeit von null und das ist eine meisterliche Leistung unserer Mitarbeiter und Mitarbeiter vor Ort. Akutversorgung ist das Wichtigste. Alle 2,5 Minuten kommt die Rettung in ein Wigev-Spital. Von allen OPs sind 44 Prozent akut."
Die Hotline 1450 erhöht das Angebot, Patienten werden beraten, können künftig auch Ambulanztermine telefonisch über die Hotline buchen. "Mir ist es wichtig, dass 1450 vor allem als Serviceeinrichtung verstanden wird, als Unterstützungseinrichtung verstanden wird, und nicht als Lenkungsinstrument."
"Ich denke, ich habe in vielen Bereichen Stabilität zustande gebracht. Das Gesundheitswesen ist ein System, das einen wahnsinnigen Bedarf an Fachkräften hat. Und es ist uns ganz gut gelungen, noch rechtzeitig durch diesen wahnsinnigen Impuls, den wir gesetzt haben in der Pflegeausbildung, das Ruder herumzureißen." Nun werden die Gemeindespitäler modernisiert, ein weiterer Schwerpunkt ist der Ausbau der dezentralen Gesundheitszentren. "Da ist noch viel Luft nach oben."
Am Sonntag, 27. April, ist Wien Wahl, Hacker will auch danach als Gesundheitsstadtrat weitermachen. "Ich habe Spaß dabei bei dem, was ich tue. Jetzt schauen wir mal, dass wir ein gutes Wahlergebnis reinbringen."