Hiobsbotschaft in Krems

Volksschule droht das Aus: Eltern und 200 Kinder bangen

Eltern von hunderten Kindern sind alarmiert: Die Praxisvolksschule Krems könnte bald Geschichte sein. Über die Pläne wird großteils geschwiegen.
Victoria Carina  Frühwirth
21.10.2025, 05:15
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In Krems wächst die Sorge um die Zukunft der Praxisvolksschule Krems-Mitterau. Noch ist völlig unklar, ob die Schule nach dem laufenden Schuljahr weiterbestehen darf. Eltern fühlen sich von den Verantwortlichen im Stich gelassen, Lehrer fürchten um ihre Jobs – und verlangen Antworten.

Elternverband sträubt sich

Bereits im Juni tauchten erste Hinweise auf, dass das Areal der Katholischen Pädagogischen Hochschule (KPH) verkauft werden könnte. Die Diözese St. Pölten ist derzeit Eigentümerin, das Land Niederösterreich gilt als möglicher Käufer. Am Standort könnte künftig eine Pflegeschule entstehen. Für viele Eltern wäre das ein Schock: Ihre Kinder besuchen eine der bestbewerteten (Privat-)Volksschulen der Region, ausgezeichnet mit MINT-Gütesiegel, Expert+Schule Gold und Sportsiegel Gold.

"Bis Jänner 2025 wurde uns immer versichert, die Praxisvolksschule bleibt sicher bestehen", erklärt Florian-Alexander König, Vorsitzender des Elternvereins. "Jetzt steht im Raum: Gibt es überhaupt noch einen Tag der offenen Tür? Noch sind Anmeldungen für das Schuljahr 2026/27 möglich. Aber werden diese letztlich wirklich akzeptiert?" Aus diesem Grund wurde eine offene Petition eingerichtet, schon 399 Personen haben für den Erhalt der PVS Krems unterschrieben. Ab 520 Stimmen gilt die Abstimmung als gültig.

Fragen finden keine Antwort

Der Elternverein hatte der Bildungsdirektion Niederösterreich einen Fragenkatalog mit 13 Punkten geschickt – Antwort kam nur eine: Ende November soll entschieden werden, wie es mit der Schule weitergeht.

Laut König besuchen derzeit 203 Kinder in neun Klassen die Praxisvolksschule, rund 160 davon leben direkt in Krems. Dass die Schule aufgelöst und die Kinder in andere Kremser Schulen aufgeteilt werden sollen, sei laut König eine schlechte Lösung. Die Klassen der anderen Institute seien jetzt schon voll, Kapazität für 200 weitere Schüler gibt es nicht so einfach.

Um diese Praxisvolksschule geht es.
Elternverein Praxisvolksschule

"Unsere Schule wird gut besucht, sie ist im Ort bekannt und wird auch geschätzt", sagt er. Der Elternverein habe in den vergangenen Jahren viel Geld in Ausstattung investiert – von Smartboards bis zu Tablets. "Wenn es heißt, die Volksschule wird nicht weitergeführt, dann sind wir natürlich auch nicht gewillt, neue Spielgeräte für die Kinder zu kaufen."

Gespräche laufen mit Land

Auch Bürgermeister Peter Molnar (SP) bestätigt, dass derzeit Gespräche zwischen Stadt Krems und dem Land laufen: "Unser Interesse ist natürlich, dass wir die Volksschule behalten können." Auf "Heute"-Nachfrage bestätigt Molnar, dass in anderen Kremser Schulen nicht so einfach Platz frei wird für 200 Kinder, die im Zweifelsfall von der Praxisschule in andere Institute verteilt werden könnten.

Molnar: "Derzeit ist der Grundeigentümer die KPH, bald könnte es aber das Land NÖ kaufen und eine Pflegeschule aufbauen. Ich hoffe auf einen Kompromiss, dass hier sowohl Pflegeschule als auch Praxisvolksschule in Krems erhalten werden können." Während die Entscheidung scheinbar bis Ende November auf sich warten lässt, bleibt die Unsicherheit groß – bei über 200 Kindern, ihren Familien und den Lehrkräften.

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