Spielplatz wurde gesperrt

Vandalismus in Ybbs – Schäden in vierstelliger Höhe

In Ybbs an der Donau zogen bislang Unbekannte eine Spur der Verwüstung. Besonders betroffen: die beliebte Donaulände – das Aushängeschild der Stadt.
Victoria Carina  Frühwirth
20.10.2025, 19:38
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Ein zerbrochener Pflanzentrog, kaputte Schaukästen und verängstigte Kinder zeigen die Bilanz der letzten Ausschreitungen. Gerade die beliebte Donaulände – Tourismusmagnet der Stadt – ist vom Vandalismus betroffen.

Dort wurde ein seltener roter Nussbaum zerstört, den Ybbs erst vor drei Jahren gemeinsam mit der italienischen Partnerstadt Bobbio gepflanzt hatte. Die Ybbser Bürgermeisterin spricht mit "Heute" über die Straftaten.

Wichtiges Stadtsymbol mit Absicht beschädigt

Bürgermeisterin Ulrike Schachner (SP) ist fassungslos: "An der Donaulände wurde der Nussbaum zerstört, diese Fotos habe ich zugeschickt bekommen. Mir tut das Herz weh, wie dieser Baum demoliert wurde. Das ist einfach tief, das tut man nicht", sagte sie im "Heute"-Gespräch.

Neben dem symbolischen Wert kann ein Nussbaum dieser Art bis zu 1.500 Euro kosten. "Er hat heuer zum ersten Mal Nüsse getragen...", schreibt Schachner rückblickend auf Facebook.

Spielplatz gesperrt – Kinder haben Angst

Doch der Vandalismus ging weiter: "Der Schaukasten am Pfarrhof wurde beschädigt, so auch ein Mülleimer, eine Lampe und ein Pflanzentrog. Das fand alles direkt auf einem Weg statt", schildert Schachner. Besonders tragisch: Auch am Kinderspielplatz wurde randaliert, eine Sitzbank muss entfernt und abgeschliffen werden.

Wegen dieser Attacke bleibt der Spielplatz derzeit gänzlich gesperrt: "Am Spielplatz haben sicher ältere Kinder oder Jugendliche Hand angelegt. Jetzt hoffen wir, dass sie zur Vernunft kommen und ein bisschen nachdenken", so die Stadtchefin. Die Spielplatzsperre würde besonders kleine Kinder treffen, denen der Spaß damit genommen wurde. Wie Schachner berichtet, würden gerade jüngere Kinder jetzt Angst haben und sich vor Älteren fürchten.

Die Lehrerin an der Sportmittelschule Ybbs sprach auch in ihrer schulischen Rolle mit Kindern, auf der Suche nach reumütigen Tätern samt Schuldgeständnis und in der Hoffnung, künftige Gewaltakte durch Gespräche zu vermeiden. Bislang wurden keine Verdächtigen gefasst.

Stadt reagiert mit Streetwork

Die Bürgermeisterin zieht aus den Vandalismus-Akten klare Konsequenzen: "Wir haben jetzt auch Streetworker mobilisiert, die herausfinden sollen, wer diese Gegenstände mutwillig zerstört hat." Diese sollen gezielt an Orten unterwegs sein, wo sich Jugendliche treffen und dort in Gesprächen mehr erfahren.

Gleichzeitig richtet Schachner einen Appell an Erziehungsberechtigte: "Es ist ein Auftrag an die Eltern, mit ihren Kindern zu reden und zu erklären: Fremdes Eigentum darf nicht zerstört werden. Das gilt nicht nur für Freunde, sondern auch für Eigentum, das die Stadt für die Allgemeinheit gekauft hat."

Auf Facebook zeigte sie sich bereits letztes Wochenende tief betroffen: "Wer so etwas tut, zerstört nicht nur einen Baum, sondern auch ein Stück Herz und Gemeinschaft unserer Stadt", schrieb Schachner am 12. Oktober. Die Schäden werden derzeit vom Bauhof repariert, die Kosten trägt die Stadtgemeinde Ybbs.

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