Wochenbeginn

Warum Herzinfarkte am Montag häufiger sind

Montagmorgen ist nicht nur mies fürs Gemüt – er kann auch fürs Herz gefährlich werden. Der Grund liegt im Zusammenspiel aus Biologie und Alltag.
Heute Life
22.12.2025, 16:02
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Plötzliche Brustschmerzen, Atemnot, kalter Schweiß: Ein Herzinfarkt kommt oft ohne Vorwarnung – und trifft jedes Jahr hunderttausende Menschen. Sie entstehen, wenn ein Blutgefäß, das den Herzmuskel versorgt, plötzlich verstopft ist und das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Schnelles Handeln entscheidet dabei oft über Leben und Tod.

"Blue Monday"-Effekt

Herzinfarkte treten nicht gleichmäßig über die Woche verteilt auf. Studien zeigen, dass sie am Montagmorgen häufiger sind als an anderen Tagen – der sogenannte "Blue Monday"-Effekt. Dann passieren Herzinfarkte rund dreimal häufiger als am Abend. Arbeitsstress. Experten erklären, wie innere Uhren, Schlafrhythmus und Lebensgewohnheiten das Risiko beeinflussen.

Warum morgens besonders gefährlich ist

Unabhängig vom Wochentag zeigen Untersuchungen, dass Herzinfarkte in den frühen Morgenstunden (zwischen ca. 6 und 10 Uhr) besonders häufig auftreten.

Mehrere Faktoren spielen hier mit:

  • Höhere Blutdruck- und Stresshormonwerte direkt nach dem Aufwachen
  • Blut ist "klebriger", weil einige gerinnungsfördernde Stoffe morgens stärker aktiv sind
  • Gefäße sind vormittags weniger elastisch – das kann die Durchblutung zusätzlich belaste

Diese biologischen Muster erklären, warum das Risiko nicht zufällig ist, sondern mit Tages- und Wochenrhythmen zusammenhängt. Nach dem Wochenende, an dem viele Menschen später schlafen und essen, gerät der zirkadiane Rhythmus aus dem Tritt. Wenn am Montag wieder früh aufgestanden wird, kann das zu Veränderungen bei Blutdruck und Hormonen führen – und so das Herzinfarktrisiko erhöhen. Das zeigt auch eine aktuelle Übersichtsarbeit, die im "European Heart Journal" publiziert wurde.

Warum ein stabiler Rhythmus so wichtig ist

Chronische Störungen des Schlaf-Wach-Zyklus – etwa durch Schichtarbeit, unregelmäßiges Essen oder häufige Wochenend-Ausnahmen – können langfristig das Herz belasten. Indem du deinen Tag so strukturierst, dass er deinem natürlichen Rhythmus entspricht, senkst du das Risiko für Herz- und Kreislaufprobleme nachhaltig.

Wie du dein Risiko senken kannst

Du bist dem Montag-Effekt nicht hilflos ausgeliefert. Kleine Anpassungen im Alltag können helfen, den Rhythmus zu stabilisieren und Stressspitzen zu vermeiden:

1. Regelmäßiger Schlaf: Versuche, auch am Wochenende in einem ähnlichen Takt schlafen zu gehen und aufzuwachen – das hilft deiner inneren Uhr.
2. Langsamer Start in den Tag: Statt abrupt aufzustehen oder sofort hektisch loszulegen, nimm dir Zeit für ein entspanntes Frühstück und ein paar bewusste Atemzüge.
3. Gesund essen & trinken: Ein ausgewogenes Frühstück und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können den Blutdruck stabilisieren.
4. Bewegung einbauen: Leichte Aktivität am Morgen – z. B. ein Spaziergang – kann den Kreislauf sanft anregen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 22.12.2025, 16:02
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