Kalorien zählen, Low Carb, Intervallfasten – viele Menschen haben schon alles probiert, doch die Kilos bleiben hartnäckig. Internist und Ernährungsmediziner Dr. Stefan Wöhrer liefert jetzt eine völlig neue Sichtweise auf das Thema Abnehmen.
Und er erklärt: "Es gibt nicht die eine beste Diät für alle – entscheidend sind unsere Gene!"
Laut Wöhrer hängt der Stoffwechsel stark von der genetischen Veranlagung ab. Während manche Menschen problemlos Kohlenhydrate verarbeiten, nehmen andere davon zu – egal, wie sehr sie sich einschränken.
Statt Frust und Jo-Jo-Effekt setzt der Arzt daher auf Nutrigenetik, also die Wissenschaft vom Zusammenspiel zwischen Ernährung und Genetik.
Die genetischen Anlagen liefern Hinweise darauf, wer mit welchem Mischungsverhältnis von Makronährstoffen besser zurechtkommt oder wie empfindlich jemand auf bestimmte Lebensmittel reagiert.
Das Buch liefert neben wissenschaftlichen Hintergründen auch Selbsttests, ein Ernährungstagebuch und über 50 Rezepte, die individuell angepasst werden können. Ziel ist es, endlich herauszufinden, was wirklich zum eigenen Stoffwechsel passt – und so nachhaltig abzunehmen.
Das Buch kommt übrigens am 13. Oktober in den Handel. Rechtzeitig, bevor die nächste Festtagswelle Kilos an die Hüften "schraubt".
„Zu sagen, jemand mit Übergewicht soll sich einfach mehr zusammenreißen, ist so, als würde man einem kleinwüchsigen Basketballer raten, einfach höher zu springen.“Dr. Stefan Wöhrerüber die genetischen Einflussfaktoren beim Abnehmen
Wöhrer fordert ein Umdenken: weg von Schuldzuweisungen, hin zu Aufklärung, Verständnis und wirksamer Hilfe.
Genetische Tests könnten schon bald fester Bestandteil von Ernährungsberatungen werden. Die Preise sinken, die Genauigkeit steigt. Wöhrer ist überzeugt: "Wer seine genetischen Karten kennt, kann endlich lernen, richtig damit zu spielen."
Diese zu entschlüsseln, ist die berufliche Passion Wöhrers. Der Arzt ist Co-Gründer und Leiter des DNA-Labors Permedio in Neunkirchen, das die Verträglichkeit von Medikamenten mithilfe von Gen-Probe (pharmakogenetische Analysen) feststellen kann.
Denn ebenso wie bei Diäten ist auch bei Medikamenten der Fall, dass nicht jeder alles verträgt und somit der Erfolg bei Behandlungen ausbleiben kann. In Nordamerika, wo der Arzt während seiner beruflichen Tätigkeit diese Methode kennengelernt hat, ist das bereits medizinischer Alltag seit Jahren. Dies soll auch in Europa bald so weit sein.
Erst letztes Jahr erschien in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Hormon-Papst Prof. DDr. Johannes Huber das Buch "Warum wir sind, wie wir sind – Die Medizin entdeckt das Individuum". Bereits da stand die genetische Analyse als Quantensprung für die Behandlung von Krankheiten im Mittelpunkt.