IGGÖ mit Warnung

Wirbel um ÖVP-Posting – jetzt schlagen Muslime Alarm

Die Debatte rund um ein ÖVP-Posting sorgt bei vielen Muslimen für Verunsicherung – die Islamische Glaubensgemeinschaft warnt vor Ausgrenzung.
Newsdesk Heute
23.12.2025, 17:17
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Die jüngste Debatte rund um Integration und Zusammenleben sorgt innerhalb der muslimischen Gemeinschaft in Österreich für zunehmende Unruhe. IGGÖ-Präsident Ümit Vural richtet sich nun mit deutlichen Worten an die Bundesregierung und warnt vor den Auswirkungen der aktuellen politischen Tonlage.

Konkret geht es um ein Instagram-Posting der ÖVP, in dem die Frage aufgeworfen wurde: "Wusstest du, dass zwei Drittel das Zusammenleben mit Muslimen als schwierig empfinden?" Der Beitrag löste heftige Reaktionen aus. Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) entschuldigte sich dafür, auch Vertreter von Neos und Grünen gingen auf Distanz.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hielt hingegen an der Aussage fest und verwies auf Ergebnisse einer "wissenschaftlichen Untersuchung". Es sei ein "Faktum", dass es im Zusammenleben zwischen Österreichern und der muslimischen Bevölkerung "auch immer wieder Diskussionen gibt", argumentierte er.

IGGÖ übt Kritik

In einem offenen Brief schildert Vural, dass sich viele Muslime durch die aktuelle politische Kommunikation zunehmend unter Druck gesetzt fühlten. Besonders die laufenden Debatten über Integrationsfragen sowie das geplante Kopftuchverbot für Schülerinnen bis zum 14. Lebensjahr würden die Situation zusätzlich verschärfen. Die Stimmung innerhalb der Community sei geprägt von Sorge und Verunsicherung.

"Eindruck pauschaler Zuschreibungen"

Deutlich äußert sich auch der IGGÖ-Präsident zum Integrationsbarometer, dessen jüngste Ergebnisse Muslime in der öffentlichen Wahrnehmung besonders negativ darstellen. Diese Erhebungen würden in erster Linie "subjektive Einstellungen" abbilden, nicht jedoch das tatsächliche Zusammenleben oder konkrete Integrationsleistungen im Alltag.

Wenn solche Daten undifferenziert kommuniziert oder politisch zugespitzt würden, entstehe "der Eindruck pauschaler Zuschreibungen", warnt Vural. Das verstärke Gefühle von Ausgrenzung und Stigmatisierung.

Abschließend betont der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, dass verallgemeinernde Darstellungen gegenüber Mitgliedern einer gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft weder dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dienten noch mit den verfassungsrechtlichen Grundsätzen von Gleichbehandlung und Religionsfreiheit vereinbar seien. "Eine demokratische Gesellschaft lebt von Differenzierung, Maß und gegenseitigem Respekt."

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