FPÖ empört über Schumann

Orgasmus-Tipps von Ministerin nun Fall fürs Parlament

Nachdem eine Orgasmus-Kampagne von Korinna Schumann (SPÖ) für Wirbel gesorgt hat, will die FPÖ nun wissen, wie viel Geld dafür ausgegeben wurde.
Newsdesk Heute
23.12.2025, 12:00
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Am 21. Dezember sorgte Aktion von Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) für Aufregung. Mit Grapefruit-, Pfirsich- und Auberginen-Emojis wollte die Ministerin über eine Social-Media-Kampagne anlässlich des Welt-Orgasmus-Tages auf den sogenannten "Orgasmus-Gap" aufmerksam machen – "Heute" berichtete.

Dabei geht es um eine Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Laut Ministerium hätten "gerade in heterosexuellen Beziehungen" Frauen seltener Orgasmen als Männer – und auch seltener als Frauen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Die Ursache liege dem Ressort zufolge darin, dass "das Verständnis von Sex ist männlich geprägt" sei. Vermittelt werde die etwa in "Mainstream-Pornos".

Orgasmus als "Tabu-Thema"

Laut dem Ministerium sei der Orgasmus nach wie vor ein "Tabu-Thema". Dabei können Orgasmen "Stress reduzieren, Schmerzempfinden senken und Entspannung fördern", hieß es in dem Posting. Aufmerksam machen wollte man auf dieses Thema nun mit Grapefruit-, Pfirsich- und Aubergine-Emojis. Sie gelten im Internet als Anspielungen auf weibliche und männliche Geschlechtsteile.

So wollte man wohl auch ein jüngeres Publikum ansprechen. Seitens des Ministeriums wurde betont, dass Sexualaufklärung über reine Fortpflanzung hinausgehen müsse. Auch "Lust und Vielfalt" sollten behandelt werden.

FPÖ fragt nach Kosten

Diese Botschaft sorgte jedoch bei vielen Menschen für Kopfschütteln, so auch bei der FPÖ. Besonders sauer stößt den Freiheitlichen auf, dass das Sozialministerium die Kampagne am 4. Adventsonntag lanciert hatte. Auch der Umstand, dass viele Bürger gerade mit steigenden Lebenserhaltungskosten, Kinderarmut und sozialer Belastung zu kämpfen hätten und das Ressort dann so eine Botschaft vorzieht, wurde von den Blauen scharf kritisiert.

Daher hat die FPÖ das Thema jetzt als Anlass für eine parlamentarische Anfrage gemacht. Die blaue Abgeordnete Lisa Schuch-Gubik möchte von dem SPÖ-Ministerium unter anderem wissen, wie viel Steuergeld für die Kampagne ausgegeben wurde.

Das möchte die FPÖ von Schumann wissen:

  • Wie hoch sind die Gesamtkosten (inkl. Konzeption, Grafik, externe Agenturen, Paid-Media/Boosting), die im Rahmen der Kampagne zum "Weltorgasmustag 2025" entstanden sind?
  • Welche externen Agenturen, Berater oder Grafikbüros wurden mit der Erstellung der Sujets (z.B. Pfirsich- und Melanzani-Grafiken) beauftragt? (Bitte um Angabe von Name, Auftragsvolumen und Vergabeart)
  • Wie viele Mitarbeiter Ihres Ressorts waren in die Konzeption und Umsetzung dieser Kampagne eingebunden? Wie viele Arbeitsstunden sind in diesem Zusammenhang insgesamt angefallen?
  • Welche internen Richtlinien existieren in Ihrem Ressort bezüglich der Auswahl von Themen sowie der Freigabe von Social-Media-Content? Welche konkreten Abwägungen wurden im Vorfeld der "Weltorgasmustag-Kampagne" hinsichtlich des Timings (vierter Adventsonntag), der gesellschaftlichen Sensibilität und der Prioritätensetzung gegenüber anderen Ressortthemen (z.B. Armutsbekämpfung) vorgenommen? Wurde im Vorfeld insbesondere Abwägungsüberlegungen für religiöse Gemeinschaften durchgeführt, für die diese Form der Kommunikation am vierten Adventsonntag eine Herabwürdigung ihrer Werte darstellen könnte?
  • Welche Community-Management-Richtlinien kommen zur Anwendung, wenn ein Social-Media-Posting Ihres Ressorts einen sogenannten "Shitstorm" oder überdurchschnittlich viel Kritik auslöst? Kam es im Rahmen der gegenständlichen Kampagne zu Löschungen von Nutzerkommentaren? Wenn ja, wie viele Kommentare wurden gelöscht? Kam es in diesem Zusammenhang zum Verbergen von Kommentaren? Wenn ja, wie viele Kommentare wurden verborgen? Nach welchen Kriterien wird zwischen sachlicher Kritik, die stehen bleibt, und Kommentaren, die verborgen oder gelöscht werden, unterschieden?
  • Welche spezifischen wissenschaftlichen Studien liegen Ihrem Ressort vor, die die Behauptung stützen, dass das Verständnis von Sexualität in Österreich scheinbar ausschließlich männlich geprägt ist?
  • Gab es für die Orgasmus-Kampagne eine Kooperation mit anderen Ministerien? Wenn ja, mit welchen und in welchem Umfang?

Auch "Heute"-Leser übten Kritik

Nicht nur bei den Freiheitlichen war die Aufregung angesichts der Orgasmus-Tipps groß – auch in den "Heute"-Kommentaren war der Ärger manchen Leser spürbar. "Ja, die SPÖ nimmt die Sorgen der Wähler ernst", scherzt etwa ein User. Andere hingegen finden die Kampagne in Zeiten von Budgetdefizit und hoher Inflation alles andere als gelungen.

"Die Sorgen der Menschen sind sicher andere" und "Das sind die einzigen Sorgen im Sozialministerium? Na dann gute Nacht", heißt es unter anderem in der Kommentarspalte.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.12.2025, 16:33, 23.12.2025, 12:00
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