Jeden Monat das gleiche Spiel: Der Weg zur Apotheke wird für viele Österreicher zur Belastung – nicht nur gesundheitlich, sondern auch finanziell. Doch damit ist jetzt Schluss, denn mit 1. Jänner tritt der neue Medikamentenpreisdeckel in Kraft. "Heute" weiß schon jetzt, was sich mit dem Jahreswechsel ändert, und wie viel sich die Österreicher sparen können.
Bislang zahlte man für jedes teure, verschreibungspflichtige Medikament eine Rezeptgebühr von 7,55 Euro. Diese wurde jährlich inflationsbedingt erhöht – und nur wer innerhalb eines Kalenderjahres zwei Prozent seines Jahresnettoeinkommens für Rezeptgebühren aufbrachte, war für den Rest des Jahres befreit.
Das große Problem dabei: Günstigere Medikamente, wie Blutdrucksenker oder Vitaminpräparate, wurden unter den aktuellen Regeln nicht berücksichtigt. Das führte dazu, dass Patienten Ärzte gebeten haben, besonders teure Medikamente zu verschreiben.
Doch das ist jetzt Vergangenheit, wie SPÖ-Klubvize Julia Herr gegenüber "Heute" erklärt: "Niemand leidet freiwillig an einer Krankheit. Um den oft beschwerlichen Alltag etwas zu erleichtern, machen wir verschreibungspflichtige Medikamente leistbarer."
Konkret sollen zwei Maßnahmen nun für Entlastung sorgen: Einerseits werden ab dem 1. Jänner ärztlich vorgeschriebene, erstattungsfähige Medikamente für die Arzneimittelobergrenze angerechnet. Die Regel wird also auch auf jene Arzneien ausgeweitet, für die keine Rezeptgebühr zu bezahlen ist, wie etwa Blutdrucksenker oder Vitamin-Tabletten. Betroffene können sich damit mehrere hundert Euro pro Jahr ersparen.
Und andererseits hat die Bundesregierung beschlossen, dass die Rezeptgebühr 2026 nicht erhöht, sondern bei 7,55 Euro eingefroren wird. "Damit sparen sich Menschen, die besonders viele Medikamente benötigen, bares Geld. Und zusätzlich senkt es die Inflation in Österreich", zeigt SPÖ-Klubvize Herr auf.
Wie viel spart sich jetzt ein einzelner Österreich mit der neuen Regelung? Die SPÖ zeigt die Entlastung anhand von zwei Beispielen:
Peter hat eine Nettopension von 1.500 Euro pro Monat. Wegen seiner Krankheit zahlt er monatlich 70 Euro für Rezeptgebühren. Seine Obergrenze für Medikamentenkosten liegt bei 420 Euro (zwei Prozent des Nettoeinkommens). Meistens überschreitet er die Grenze im August – ab dann zahlt er keine Rezeptgebühren mehr.
Peter benötigt aber viele Medikamente, die weniger als 7,55 Euro kosten – etwa Blutdrucksenker oder Vitamin-Tabletten. Diese werden mit der neuen Regelung nun für die Obergrenze angerechnet. Damit muss Peter schon ab Juni keine Rezeptgebühren zahlen – also zwei Monate früher.
Noch deutlicher sind die Ersparnisse bei Maria. Sie verdient monatlich 1.600 Euro (netto). Maria leidet an einer chronischen Erkrankung und benötigt acht rezeptpflichtige Medikamente pro Monat. Jährlich zahlt sie dafür maximal 448 Euro. Zusätzlich benötigt Maria auch Medikamente ohne Rezeptgebühr für rund 300 Euro pro Jahr. Dazu gehören etwa Arzneien gegen zu hohen Blutzucker. Durch die neue Regelung spart sich Maria nun ganze 300 Euro jährlich, rechnet die SPÖ vor.
Nicht nur 2026 soll es eine Entlastung geben. Wie die SPÖ gegenüber "Heute" erklärt, kommt 2027 eine weitere Verbesserung für die Österreicher hinzu: Die Obergrenze wird schrittweise auf 1,5 Prozent des Nettoeinkommens gesenkt.