In den letzten Jahren sind die Mietpreise regelrecht explodiert: Zahlte man 2019 für eine Wohnung durchschnittlich noch rund 400 Euro Miete, waren es Anfang 2025 bereits 502 Euro. Ein Anstieg von rund 25 Prozent.
Solchen enormen Preisanstiegen will die Bundesregierung nun ein Ende setzen. Nachdem die Dreierkoalition schon im Frühjahr eine Preisbremse bei den Mieten im geregelten Bereich (vor allem Altbauwohnungen und Gemeindebauteen) beschlossen hatte, folgte diese Woche der freie Markt.
Konkret festgelegt wird: Steigt die Inflation zwischen zwei Jahren um mehr als drei Prozent, darf der über drei Prozent hinausgehende Teil der Inflation nur zur Hälfte an die Wohnungsmieter weitergegeben werden. Ein Beispiel: Beträgt die Inflation sechs Prozent, so darf die Miete maximal um 4,5 Prozent steigen. Darüber hinaus dürfen Wertanpassungen in Zukunft nur noch einmal pro Jahr durchgeführt werden.
Kritik kam prompt von den Grünen. Wohnbausprecherin Nina Tomaselli bezeichente den Beschluss als einen "PR-Gag". Immerhin ist "die Inflation in den letzten 25 Jahren nur viermal über drei Prozent gestiegen".
Eine Aussage, die die SPÖ nicht unkmmentiert lassen möchte. "Diese Kritik ist unehrlich. Grüne und ÖVP haben 5 Jahre lang nur verteuert und die Inflation durchrauschen lassen. Wir drehen den Spieß um und führen eine echte Preisbremse bei den Mieten ein", kontert SPÖ-Vizeklubchefin Julia Herr.
Dabei erinnert sie an den Mietpreisdeckerl der schwarz-grünen Vorgängerregierung aus dem Jahr 2023, der regelte, dass Mieten im geregelten Bereich nur noch um maximal fünf Prozent erhöht werden dürfen. Ein "Schmähpreisdeckel" ohne Wirkung, so Herr. Immerhin lag die Teuerung nach 2023 immer unter der 5-Prozent-Grenze.
"Vom schwarz-grünen Schmähpreisdeckel hätten in den kommenden Jahren 0 Personen profitiert, absolut niemand. Schwarz-Grün hat die Bevölkerung an der Nase herumgeführt!", stellt Herr gegenüber "Heute" klar.
Die Regierung greife hingegen "so richtig" in die Mietpreise ein. Einerseits dürfen geregelte Mieten dieses Jahr gar nicht erhöht werden – "damit ersparen sich die Mieter schon heute und in den nächsten Jahren hunderte Euro", führt Herr aus. Andererseits dürfen die Vermieter im freien Bereich nur noch begrenzt die Miete erhöhen.
Darüber hinaus steigt die Mindestbefristung von drei auf fünf Jahre, mit Ausnahmen bei kleinen Privatvermietungen. "Damit geben wir den Mietern mehr Rechte in die Hand", so die SPÖ-Politikerin weiter.
Mit dieser Mietpreisbremse treffe die Regierung Vorsorge: "Mietpreisexplosionen wie unter ÖVP und Grünen wird es in Zukunft nicht mehr geben. Die Mietpreisbremse beugt vor", ist sich Vizeklubchefin Julia Herr sicher.