Sagt sein Ende voraus

"Wird entsorgt" – Kickl geht auf Kanzler Stocker los

FPÖ-Chef Herbert Kickl ist sich sicher, die ÖVP werde Bundeskanzler Christian Stocker bei der ersten Gelegenheit "entsorgen".
Lukas Leitner
24.05.2025, 19:41
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Die FPÖ hat diese Woche ihr Verlangen für den eigenen Untersuchungsausschuss eingebracht – das ÖVP-Innenministerium soll genau unter die Lupe genommen werden soll. Thematisch legten sich die Freiheitlichen einerseits auf die Aufarbeitung der Causa Pilnacek und der Corona-Pandemie fest. Damit aber nicht genug, denn parallel laufen aktuell über 800 parlamentarischen Anfragen zu Covid.

Die FPÖ hat sich in ihrer Rolle als Oppositionsführer also erneut zu Recht gefunden, sah es doch Anfang 2025 fast danach aus, als würde Herbert Kickl zum ersten blauen Bundeskanzler werden. Bekanntlich wurde daraus aber nichts, ÖVP, SPÖ und Neos besetzen nun die Regierungsbank.

Kanzler-Trauma

Ein "Trauma", nie Kanzler geworden zu sein, habe Kickl aber nicht, erzählte er in einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung". "Das ist eine Unterstellung von Leuten, die keine Ahnung haben von dem, was vorgefallen ist", so der freiheitliche Chef.

Er ist sich sicher, auch ohne den Kanzlerposten viel gewonnen zu haben: "Und zwar an Vertrauen. Viele Menschen sagten mir, dass sie beeindruckt sind, einen Politiker zu kennen, der zu seinen Positionen steht und sie nicht für irgendwelche Posten opfert."

"Stocker entsorgen"

Dass die Koalitionsverhandlungen gescheitert sind, sei zudem nicht die Schuld der FPÖ. "Denn wenn die ÖVP sagt, ich sei machtgeil gewesen, dann hätte ich doch mit beiden Händen den Kanzlersessel ergreifen müssen. Da hat sich die ÖVP getäuscht. Sie glaubte, ich opfere für die Kanzlerschaft alle unsere Inhalte", so Kickl im Interview.

"In den Koalitionsverhandlungen sind wir rasch daraufgekommen, dass die ÖVP an so einem Umdenken überhaupt kein Interesse hat. Für die ÖVP ist die Macht und die Position der Zweck. Für mich sind Macht und Position nur das Mittel", erklärte der Freiheitliche.

Kickl gibt sich zudem sicher, dass die Volkspartei die erste Gelegenheit nützen werde, "um Stocker zu entsorgen", weil sie mit ihm in keine Wahl gehen wolle.

Keine Inquisition bei U-Ausschuss

Auch zum anstehenden Untersuchungsausschuss äußerte sich Kickl kurz. Sowohl bei der Causa Pilnacek, als auch bei den Corona-Maßnahmen gehe es um "Machtmissbrauch". "Wir wollen im U-Ausschuss aufklären, sachlich agieren und keine Inquisition veranstalten", hielt der freiheitliche Frontmann fest.

{title && {title} } LL, {title && {title} } 24.05.2025, 19:41
Jetzt E-Paper lesen