Käse aus dem Supermarkt

Wirt packt aus: Darum nutzt auch er Rabatt-Pickerl

Ein "Heute"-Leser beobachtete, wie Angestellte einiger renommierter Lokale im Supermarkt Diskontware kaufen. Jetzt spricht der Wirt.
Michael Pollak
23.09.2025, 09:30
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Alle Betroffenen ärgern sich. Kunden erleben rasante Preis-Anstiege in ihren Lieblingslokalen. Doch die Wirte können nicht anders, auch ihre Kosten steigen explosionsartig. Thomas Peschta, der Wiener Wirtesprecher, sagt zu "Heute": "Wir sind genauso Opfer der Teuerung wie die Bevölkerung."

Jetzt meldete sich Leser Martin M. bei "Heute". Er beschreibt, dass Mitarbeiter einiger angesehener Lokale in der Umgebung vom Karlsplatz (in Wien-Wieden) beim Supermarkt Billig-Produkte kaufen: "Sie erwerben Großpackungen der Eigenmarken, nutzen auch Rabatt-Gutscheine dafür", sagt M.

"Nahe am Ablaufdatum"

Außerdem beobachte Martin M. regelmäßig Lokal-Mitarbeiter, die Lebensmittel "nahe am Ablaufdatum" zu reduzierten Preisen kaufen.

M. kritisiert diese Einkäufe allerdings gar nicht, "besser die Lebensmittel werden verwendet und nicht weggeschmissen." Das, was nach dem Einkauf geschieht, gefällt ihm aber weniger: "Ich finde die Preise in den Lokalen geschmalzen, unverschämt hoch für diese Art von Einkauf!" Beispiel: "Dass ein Cola mit maximal 0,5 Liter inzwischen knapp 5 Euro kostet, unterstreicht deren Gier."

Lokal-Chef erklärt Supermarkt-Einkäufe

"Heute" hat mit einem der beobachteten Gastronomen gesprochen. Zeuge M. beschrieb, dass Mitarbeiter eines bekannten Wirtes im Supermarkt kaufen (Name des Lokals sowie dessen Geschäftsführer sind der Redaktion bekannt).

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Der Geschäftsführer zu "Heute": "Nur im Notfall – also, wenn uns ein Produkt ausgeht – kaufen wir im Supermarkt nach." Grundsätzlich wird im Großmarkt eingekauft, erklärt der Gastronom: "Da ist es teurer als im normalen Handel, aber wir können verstärkt auf die Qualität achten." Bei Fleisch zum Beispiel gibt es eigene Bezeichnungen, die anzeigen, dass das Tier in Österreich geboren, aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet wurde (vier Mal „AT“).

Auf die hohen Preise in Lokalen angesprochen, verweist der Lokal-Chef auf die Preis-Explosionen der vergangenen Zeit. "Der Preis für Kalbfleisch hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt!" Vor zwölf Monaten, so der Gastronom, habe ihn das Kilo noch 12 Euro gekostet, jetzt werden bis zu 25 Euro verlangt.

In wenigen Wochen beginnt die Gansl-Zeit. Auch darauf blicken Lokalbetreiber mit Sorge: Auch da haben sich die Prise mehr als verdoppelt. Doch das sei nicht alles: "Uns treffen ja auch die angestiegenen Energie- und Personalkosten."

Wieder mehr Gäste in Lokalen, aber...

Der Wirt merkt jedenfalls, wie viele andere Chefs in seiner Branche: "Die Gästezahl steigt wieder im Lokal, aber das zeigt sich leider nicht in höheren Einnahmen." Die Leute kommen also wieder, aber aufgrund der höheren Preise konsumieren sie weniger.

{title && {title} } POM, {title && {title} } Akt. 23.09.2025, 09:33, 23.09.2025, 09:30
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