Mit dem BPM Vision bringt Withings ein Gerät auf den Markt, das sich selbstbewusst als "Herz-Wächter" für zu Hause positioniert. Die Kombination aus Blutdruckmessung und EKG-Analyse klingt nach einem Gesamtpaket, das Herzgesundheit im Alltag so einfach machen soll wie das Lesen einer WhatsApp-Nachricht. Das Gerät soll nicht nur sagen, ob der Blutdruck im grünen Bereich liegt, es will auch Hinweise auf Vorhofflimmern erkennen – eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen überhaupt.
BPM Vision versucht, genau hier anzusetzen. Finger auflegen, 30 Sekunden warten, Ergebnis ablesen – und schon soll man wissen, ob das Herz zu "stolpern" beginnt. Klingt einfach, aber ein Hausgerät ersetzt selbstverständlich keinen Arzt. Trotzdem: Für eine erste Einschätzung kann das durchaus hilfreich sein. Auffällig ist vor allem das große Farbdisplay, das vorgibt, was zu tun ist. Manschette zu locker? Haltung falsch? Finger nicht korrekt aufgelegt? Das Gerät korrigiert das, bevor eine falsche Messung entsteht, sagt der Hersteller.
Ein Vorteil liegt laut dem Hersteller auf der Hand: Blutdruckmessungen zu Hause fallen oft niedriger aus als in der Arztpraxis, weil dort viele nervös werden. Mit der Funktion, automatisch drei Messungen hintereinander durchzuführen, soll das Gerät zudem besonders genaue Ergebnisse liefern. Alle Daten landen automatisch in der Withings App. Dort bekommen Nutzer Diagramme, Trends und Statistiken.
Per Exportfunktion können die Messungen direkt an Ärztinnen und Ärzte weitergegeben werden. Allerdings: Ohne Konto geht nichts. Bis zu viermal im Jahr können echte Kardiologinnen und Kardiologen übrigens über die Withings-App die EKG-Daten auf Wunsch auswerten. Das geht aber nur mit dem kostenpflichtigen Abo "Withings+". Eine kostenlose Testphase ist zwar dabei, aber danach ist das Zusatzservice zu bezahlen.
Withings bewirbt auch eine starke Akkulaufzeit von bis zu einem Jahr, laden wird per USB-C-Anschluss. Die verstellbare Manschette soll bei den meisten Menschen passen, heißt es. Mit 179,95 Euro ist das BPM Vision kein Schnäppchen. Für viele könnte es sich trotzdem lohnen – vor allem, wenn man Bluthochdruck hat, es regelmäßig nutzt und Wert auf die Kombination aus Blutdruckmessung und EKG legt.