Was für eine niedliche Kinderschar! Gleich drei entzückende Gepardenbabys präsentieren sich schon mutig den Besuchern des Tiergarten Schönbrunns. Obwohl erst im Frühjahr das Männchen eingezogen war, dürfte es auf Anhieb zwischen dem verkuppelten Pärchen gefunkt haben. Gut so – denn in freier Wildbahn schwindet die Population der schnellsten Raubkatzen dramatisch.
„Wir freuen uns sehr über diesen bedeutenden Zuchterfolg, denn Geparde gelten laut der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN als ‚gefährdet‘“Dr. Stephan Hering HagenbeckTiergartendirektor Schönbrunn
Für beide Tiere war es die erste Nachzucht, weshalb man sich natürlich ganz besonders darüber gefreut hat. Wildtiere haben, wie wir wissen, in Gefangenschaft manchmal so ihre Probleme mit der Fortpflanzung oder Aufzucht ihrer Kinder. Umso schöner, wenn man sieht, wie goldig sich die Geparden-Mama um ihre Jungtiere kümmert, denn die Drillinge leisten einen wichtigen Beitrag zur genetischen Vielfalt im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm.
Die Gepardenanlage im Tiergarten Schönbrunn wurde vor drei Jahren grundlegend umgestaltet und modernisiert. "Unter anderem wurde ein neuer Wassergraben als naturnahe Barriere angelegt und die Glasscheiben konnten entfernt werden. Das hat den Vorteil, dass Besucher die Mutter mit ihren Jungtieren nun bei freier Sicht beobachten können. So ermöglichen wir ein intensiveres Erleben der Geparden-Aufzucht als bisher", so Hering-Hagenbeck.
Im Zuge der Neugestaltung entstanden auch künstliche Lehmhügel. Diese dienen den Geparden nicht nur als Aussichtsplattform, sondern verbergen im Inneren auch eine Höhle. Genau dort hat das Weibchen seine Jungtiere gut geschützt zur Welt gebracht. Das erfahrene Pflegerteam hat am Verhalten der Mutter sofort erkannt, dass es Nachwuchs gibt.
„In den ersten dreieinhalb Wochen wurden die Jungtiere in der Höhle aufgezogen. Erst danach führte die Mutter sie erstmals nach draußen“Andreas EderRevierleiter
Noch bevorzugen die Kleinen die Muttermilch, doch über kurz oder lang wird Mama-Gepard damit beginnen, Fleischbrocken zu kredenzen, um sie an feste Nahrung zu gewöhnen. Den Instinkt legen aber die faszinierenden Großkatzen auch im Zoo nicht ab, denn die Mutter hört ganz genau hin, wer sich da vor dem Gehege tummeln mag und ruft ihre Kinder sofort zu sich, wenn sie sich im Überschwang zu weit entfernen.