Tierisch akute Not

Pflegen oder spenden! Der Igel schafft’s heuer nicht

Tausende Igelkinder sind mittlerweile auf Wildtierstationen in ganz Österreich untergebracht und die Saison hat erst begonnen. Was ist denn nur los?
22.10.2025, 14:02
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Tierschutz Austria, der Österreichische Tierschutzverein und umliegende Wildtierstationen haben mittlerweile ein echtes Unterbringungs-Problem für Igelkinder. Da heuer offenbar mehrere Extreme zusammengetroffen sind, schafft es unser beliebtestes Wildtier nicht mehr alleine. Pflegestellen und Spenden sind jetzt gefragt!

150 Tage zittern

Heute-Tierisch berichtete erst kürzlich von dem unerwarteten Igel-Ansturm auf den Assisi-Hof in Stockerau, doch bei Tierschutz Austria sprechen wir mittlerweile sogar schon von 233 Igel in Obhut. "Ein Rekordjahr" sagen viele Experten und Tierschützer und erklären auch warum:

„Normalerweise bringen Igel nur einmal im Jahr Nachwuchs zur Welt. Doch durch die anhaltend milden Temperaturen im Frühjahr kam es heuer bereits früher zu Geburten, sodass einige Tiere ein zweites Mal Junge bekamen. Diese späten Würfe sind nun besonders gefährdet, weil sie vor dem Winter nicht genug Gewicht aufbauen können“
Stephan ScheidlTierheimleiter, Tierschutz Austria

Dazu kommt dann noch der Mensch mit seinen Rasenmähern, Baugruben, dem Straßenverkehr oder Zäunen. Zu guter Letzt waren auch die teilweise frostigen Temperaturen im Oktober schuld, dass Igel nicht mehr genug Futter finden, sie nicht mehr zuverlässig schlafen können und teilweise deutlich länger aktiv als sind als früher. Alles in allem? Ziemlich mies.

Rote Listen überall

Auch die Weltnaturschutzunion (IUCN) schlägt Alarm, denn der Westeuropäische Braunbrustigel steht bereits auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Der Osteuropäische Igel gilt derzeit zwar noch nicht als gefährdet – doch auch seine Bestände geraten zunehmend unter Druck.

Vielleicht hast du Platz und Zeit ein paar Igel aufzupäppeln, oder sogar bei dir überwintern zu lassen, dann melde dich gerne telefonisch beim Österreichischen Tierschutzverein unter 0662/843255 (MO-DO 08:00 – 12:00 Uhr) oder per Mail bei [email protected].

"Wenn selbst ein so vertrautes Tier wie der Igel verschwindet, zeigt das, dass unser Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten ist", betont Aschauer. "Wir dürfen nicht zulassen, dass eines der beliebtesten Wildtiere Österreichs still verschwindet."

Auch der Tiernotruf von Tierschutz Austria steht dir unter 01 / 699 24 80 rund um die Uhr zur Verfügung, falls du einen geschwächten Igel finden solltest.

HIER kommt deine Spende garantiert den Igeln zugute und HIER kannst du aktiv mithelfen.

Wer einen Igel findet, sollte genau hinschauen: Nur verletzte, geschwächte oder zu kleine Tiere brauchen menschliche Hilfe. Als Faustregel gilt: Ist der Igel kleiner als eine Paprika, wirkt apathisch oder hat sichtbare Verletzungen, sollte sofort der Tiernotruf von Tierschutz Austria verständigt werden.

{title && {title} } tine,red, {title && {title} } 22.10.2025, 14:02
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