Im eigenen Garten und bei Spaziergängen sollte man jetzt unbedingt die Augen offen halten, ob man nicht zur unüblichen Tageszeit kleine Igelchen hungrig über die Wiesen huschen sieht. Die eigentlich nachtaktiven Stacheligen haben nämlich durch den frühen Frost riesigen Hunger, weil sich die Insekten bereits unter der Erde und unter Blattwerk versteckt und zurückgezogen haben.
Unter 500 Gramm, oder kleiner als eine Paprika, hat ein Igel keine Chance um über den Winter zu kommen, weshalb auch gerade mehr als 30 Pieksekinder am Assisi-Hof in Stockerau liebevollst und zeitaufwändig "winterfest" gemacht werden. Tierschützer wollen unbedingt darauf aufmerksam machen, denn das Wetter ändert sich schneller als die Gepflogenheiten und Instinkte der Wildtiere.
Auch wenn man es noch so gut meint – die Wildtierpflege ist nicht einfach und braucht fachkundige und erfahrene Hände, weshalb man den Experten hier immer den Vorzug geben sollte. Hast du also einen kleinen Igel entdeckt und bist dir unsicher über die weiteren Schritte, so melde dich bitte telefonisch bei der Wildtierhilfe am Assisi-Hof von Österreichischen Tierschutzverein (oder auch gerne bei anderen Wildtierstationen in deiner Nähe).
„Wir haben leider keine grenzenlosen Kapazitäten, stehen aber telefonisch immer mit Rat und Tat zur Seite und arbeiten mit anderen Wildtierstationen und erfahrenen Pflegestellen zusammen“Alfred KoflerLeitung Tierpflege, Assisi-Hof
Erste Alarmzeichen:
• Magerkeit und eingefallene Flanken
• Sichtbare Verletzungen oder Wunden
• Apathie, Torkeln, fehlendes Einrollen zum Schutz
• Besonders viele Parasiten (Flöhe, Zecken oder Milben)
Im eigenen Garten kannst du aber dem Igel unbedingt helfen und Hausmannskost wie Mehlwürmer, Heuschrecken, Soldatenfliegenlarven oder sehr hochwertiges Feuchtfutter für Katzen kredenzen. Der Igel wird es dir danken, wenn er dick, rund und zufrieden in den Winterschlaf fallen darf.