Am Grazer Straflandesgericht musste sich am Donnerstag ein 17-jähriger Kurde wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung und Nötigung verantworten. Ihm wird vorgeworfen, die Frau mit einem 40 Zentimeter langen Holzstock und einem Schlagring verdroschen zu haben. Zudem soll er ihr einen Schlägertrupp auf den Hals gehetzt haben.
Für die Staatsanwaltschaft ist der Fall klar, nicht aber für die Anwältin des Beschuldigten. Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, schenke sie der Opferaussage keinen Glauben. Für sie hören sich die Schilderungen nach einem Drehbuch an.
Sie bezweifelt, dass ihr Mandant etwas mit den Verletzungen der Frau zu tun hat. Immerhin sei sie ja Kickboxerin, also könnten die Blessuren auch vom Sport kommen, meinte die Verteidigerin. Sie glaube, dass die Kickboxerin ihren Mandanten in die Pfanne hauen will.
Auch dieser behauptet, dass alles gelogen ist. Er sei auch viel zu schüchtern, um mit Mädchen etwas zu tun zu haben. Selbst Händchen halten in der Öffentlichkeit wäre ihm peinlich, so der Beschuldigte.
Er will die Kickboxerin nie attackiert haben und auch von dem Schlägertrupp will der Jugendliche nichts wissen. Er habe es sogar abgelehnt, als die Kickboxerin ihn zu Sparring einladen wollte. Immerhin sei der Kurde "kein Boxer, sondern Fußballer".
Warum ihn das Opfer falsch belasten sollte, könne sich der junge Mann auch nicht erklären. Er sei jedenfalls "nicht schuldig". Eine Entscheidung gab es am Donnerstag nicht, die Verhandlung wurde vorerst vertagt.