Christen feiern Weihnachten nicht überall zur gleichen Zeit – manche bereits am 24. Dezember, andere erst am 25. Dezember. Der Grund dafür liegt in unterschiedlichen religiösen Traditionen, Kalendern und Zeitverständnissen.
Weder der 24. noch der 25. Dezember ist historisch belegt als Jesu Geburtstag. Beide Daten sind symbolisch – und entstanden erst Jahrhunderte nach Jesu Tod.
Der 25. Dezember wurde im 4. Jahrhundert von der Kirche festgelegt. Die Christen übernahmen das Datum und gaben ihm eine neue Bedeutung: die Geburt Christi als "Licht der Welt". Der 24. Dezember ist einfach der Vorabend – heute kulturell oft wichtiger als der eigentliche Feiertag.
In West- und Mitteleuropa gilt der Heiligabend am 24. Dezember als zentraler Moment des Weihnachtsfestes. Das hat historische Gründe: In der jüdisch geprägten Zeitrechnung, die auch das frühe Christentum beeinflusste, beginnt ein neuer Tag bereits mit dem Sonnenuntergang. Liturgisch startet das Weihnachtsfest daher schon am Abend des 24. Dezember – mit der Christmette, Bescherung und familiären Feiern. Der 25. Dezember ist dann der eigentliche Feiertag, steht aber oft weniger im Mittelpunkt.
In vielen orthodoxen Kirchen hingegen liegt der Fokus klar auf dem 25. Dezember – oder sogar auf einem ganz anderen Datum. Die russisch-orthodoxe Kirche etwa richtet sich nach dem julianischen Kalender, der dem heute gebräuchlichen gregorianischen Kalender um 13 Tage hinterherhinkt. Dort fällt Weihnachten deshalb auf den 7. Jänner.
Während in Europa am Heiligabend gefeiert wird, beginnt Weihnachten in den USA erst richtig am Morgen des 25. Dezember. Der Grund: Der 24. Dezember ist dort meist ein normaler Arbeitstag und hat kaum religiöse Bedeutung. Stattdessen steht der Christmas Day im Mittelpunkt – mit Bescherung in aller Früh. Kinder öffnen ihre Geschenke traditionell morgens, weil Santa Claus sie in der Nacht gebracht haben soll. So bleibt der restliche Feiertag für Familienessen, Sport und Besuche.