Das Ranking aller Kabinette

2,8 Mio. – diese Minister haben die meisten Mitarbeiter

364 Mitarbeiter und 2,8 Millionen Euro pro Monat: Die neue Bundesregierung steht wegen ihrer Größe unter Beschuss – und feuert zurück.
Lukas Leitner
07.06.2025, 06:00
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21 Mitglieder, 364 Mitarbeiter und Gesamtkosten von fast 2,8 Millionen Euro monatlich – so groß und teuer ist die Bundesregierung von ÖVP, SPÖ und Neos, wie nun aus einer Anfragebeantwortung der Grünen hervorging.

Zum Vergleich: Die türkis-grüne Vorgängerregierung hatte noch mit 241 Bediensteten in den Kabinetten das Auslangen gefunden. "Wasser predigen und Wein trinken – während bei den Menschen und beim Klimaschutz schonungslos gekürzt wird, gönnt sich die größte Regierung aller Zeiten auch noch extreme aufgeblähte Kabinette", kritisierte Grünen-Vize Alma Zadić gegenüber "Heute" den "Rekordwert".

Regierung liefert transparente Zahlen

Die Bundesregierung liefert deshalb nun selbst Zahlen zu den einzelnen Büros und zeigt, welche Ministerien, die meisten Mitarbeiter haben (siehe Liste am Ende des Artikels): "Mit Stichtag 07. April 2025 364 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den politischen Kabinetten. Die meisten davon (35) arbeiteten im Kabinett der Bundesministerin für Landesverteidigung, gefolgt vom Kabinett des Bundesministers für Inneres (29), Kabinett des Bundeskanzlers (28), Kabinett des Bundesministers für Innovation, Mobilität und Infrastruktur sowie Kabinett des Bundesministers für Wirtschaft, Energie und Tourismus (je 25)."

Die Kritik der Grünen will die Dreierkoalition zudem nicht unkommentiert auf sich sitzen lassen: "Wir haben als Regierung eine sehr schwierige finanzielle und wirtschaftliche Situation übernommen. Das Defizit und die jahrelangen Versäumnisse bei Reformen haben nicht zuletzt die aktuelle Oppositionsparteien mitzuverantworten. Entscheidungen vergangener Ministerinnen und Minister aus den letzten Jahren wirken sich auch auf die laufenden Ausgaben aus", so Neos-Generalsekretär Douglas Hoyos.

Regierung geht auf FPÖ los

Darüber hinaus liefern ÖVP, SPÖ und Neos ihren eigenen Vergleich und teilten damit ordentlich gegen die FPÖ aus: "Die türkis-blaue Bundesregierung beschäftigte mit Stichtag 18. Mai 2019 395 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und damit 31 Personen mehr als die aktuelle Regierung."

Die meisten davon arbeiteten dabei im Kabinett des damaligen Innenministers Herbert Kickl. Der FPÖ-Chef beschäftigte in seinem Büro ganze 37 Mitarbeiter, die dem Staat monatlich 243.824,63 Euro kosteten. Gesamtkosten in 17 Monaten für das damalige Kickl-Kabinett: 2,8 Millionen Euro.

"Teuerster Innenminister"

"Herbert Kickl ist der TeuimaZ, der teuerste Innenminister aller Zeiten. Sein Kabinett war viel größer als das des damaligen oder heutigen Bundeskanzlers. Kickl beschäftigte mehr Mitarbeiter als jedes einzelne Kabinett der aktuellen Regierung", betont ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti.

"Schon im ersten Jahr der FPÖ-Regierungsbeteiligung 2018 explodierten die Personalkosten im Vergleich zur SPÖ-ÖVP-Vorgängerregierung um 25 Prozent. Ausgaben-Kaiser war damals Herbert Kickl. Allein seine Polizeipferde kosteten 2,4 Mio. Euro. Für Innenminister Kickl gilt: Außer Spesen nichts gewesen – außer die Zerstörung des Verfassungsschutzes", kommentiert SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim das einstige Kickl-Ministerium.

FP-Schnedlitz: "Ablenkungsmanöver"

Die FPÖ ließ aber mit einer Antwort nicht lange auf sich warten und bezeichnet die Aussagen der Dreierkoalition als "das peinlichste Ablenkungsmanöver aller Zeiten". "Die falschen Anwürfe über den angeblichen Umfang des Kabinetts von FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl als Innenminister seien im Übrigen bereits klar widerlegt worden", heißt es in einer Aussendung von FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz.

Immerhin habe der Innenminister der "sogenannten Expertenregierung", Wolfgang Peschorn (Regierung Bierlein), die "absichtlich falschen Berechnungen der Einheitspartei" auseinandergenommen und aufgezeigt, dass "man weder das Generalsekretariat noch das Büro der damaligen ÖVP-Staatssekretärin Edtstadler zum Ministerkabinett hinzurechnen könne".

Die Größe der Kabinette im Detail (Stichtag: 07. April 2025)

  • Verteidigungsministerium: 35 Mitarbeiter
  • Innenministerium: 29 Mitarbeiter
  • Staatssekretariat im Innenministerium: 9 Mitarbeiter
  • Bundeskanzleramt: 28 Mitarbeiter
  • Staatssekretariat im Kanzleramt und Koordinationsstelle: 19 Mitarbeiter
  • Innovation, Mobilität, Infrastruktur: 25 Mitarbeiter
  • Wirtschaftsministerium: 25 Mitarbeiter
  • Staatssekretariat im Wirtschaftsministerium: 8 Mitarbeiter
  • Außenministerium: 20 Mitarbeiter
  • Außenministerium Koordinierung: 5 Mitarbeiter
  • Staatssekretariat im Außenministerium: 8 Mitarbeiter
  • Europa, Integration, Familie: 19 Mitarbeiter
  • Landwirtschaftsministerium: 18 Mitarbeiter
  • Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege, Konsumentenschutz: 17 Mitarbeiter
  • Staatssekretariat für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege, Konsumentenschutz: 8 Mitarbeiter
  • Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport: 17 Mitarbeiter
  • Staatssekretariat für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport: 11 Mitarbeiter
  • Finanzministerium: 14 Mitarbeiter
  • Bildungsministerium: 13 Mitarbeiter
  • Staatssekretariat im Finanzministerium: 10 Mitarbeiter
  • Frauen, Wissenschaft, Forschung: 13 Mitarbeiter
  • Justizministerium: 12 Mitarbeiter

"Die teuerste, unfähigste und unglaubwürdigste Regierung aller Zeiten startete heute also eines der peinlichsten Ablenkungsmanöver aller Zeiten – in Gestalt ihrer Emissäre Marchetti, Shetty und Seltenheim, die im Panikmodus mit als Fakten getarnten 'Fake News' und Kraut- und Rüben-Rechnungen um sich werfen", poltert Schnedlitz.

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 07.06.2025, 18:27, 07.06.2025, 06:00
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