Szenen wie aus einem Katastrophenfilm: Am 16. Juli krachte ein Lkw in Linz-Auwiesen gegen eine Fußgängerbrücke. Die Konstruktion stürzte komplett ein – direkt auf die Fahrerkabine des Lastwagens. Ein rund 50 Tonnen schweres Betonteil klemmte die beiden Insassen (22 und 18) in der Fahrerkabine ein.
Ihre Kollegen mussten das Geschehen mitansehen. "Der Mann hat sich nicht bewegt, nur gestarrt. Ich dachte, er ist tot", berichtete der Ersthelfer gegenüber "Heute". Die Feuerwehr kämpfte stundenlang um das Leben der jungen Männer.
Die Einsatzkräfte rückten mit schwerem Gerät an. Am Ende überlebten beide Insassen, erlitten aber schwere Verletzungen. Nach monatelangen Ermittlungen gibt es nun erste Ergebnisse.
Wie die "OÖN" berichteten, ergab ein von der Staatsanwaltschaft beauftragtes Gutachten, dass die Brücke aus dem Jahr 1983 "alle damals gültigen Vorgaben eingehalten" habe. Vom Sachverständigen seien zudem "keine baulichen Auffälligkeiten" festgestellt worden, erklärt Sprecher Florian Roitner.
Die Brücke selbst trug somit keine Schuld am Einsturz. Gegen den Lkw-Lenker wird aber weiter ermittelt – wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Unter der Brücke galt nämlich eine Höhenbeschränkung.
Hinweistafeln wiesen darauf hin, eines der Schilder war aber teilweise von einem Aufkleber verdeckt. Das Endergebnis eines verkehrstechnischen Gutachtens steht noch aus. Das soll klären, ob der beschuldigte Fahrer das Hinweisschild zur Höhenbeschränkung überhaupt sehen konnte.