Weltweit leiden mehr als eine Milliarde Menschen an Fettleibigkeit, einer globalen Epidemie, die Gesundheitsbehörden sowohl auf den erhöhten Kalorienkonsum als auch auf die verminderte körperliche Aktivität zurückführen. Aber welcher Faktor trägt mehr dazu bei?
Eine neue Studie der Duke University zeigt, dass die Ernährung und nicht Faulheit die Adipositas-Epidemie in den Industrienationen antreibt.
Nach der Messung des Kalorienverbrauchs von Menschen mit unterschiedlichem wirtschaftlichem Hintergrund und Lebensstil kommt eine neue Studie der Duke University zu dem Schluss, dass die Ernährung eine weitaus größere Rolle bei der Entstehung dieser Epidemie spielt als körperliche Inaktivität.
Die Forscher analysierten Tausende von Messungen des täglichen Energieverbrauchs, des Körperfettanteils und des Body-Mass-Index (BMI) von Erwachsenen im Alter von 18 bis 60 Jahren aus 34 Bevölkerungsgruppen auf sechs Kontinenten. Die über 4.200 Studienteilnehmer stammten aus unterschiedlichsten Lebensweisen und Wirtschaftssystemen, darunter Jäger und Sammler, Hirtenvölker, Ackerbauern und Industriegesellschaften. Um den Industrialisierungsgrad genauer zu kategorisieren, bezogen sie zudem Daten des Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen ein, der Indikatoren für Lebenserwartung, Wohlstand und Bildung berücksichtigt.
Die neue Studie ergab, dass Menschen in wirtschaftlich weiter entwickelten Gesellschaften relativ weniger Energie verbrauchen. Die Unterschiede sind jedoch zu gering, um die höheren Adipositasraten in diesen Gesellschaften zu erklären. Daraus folgern die Autoren, dass die weltweite Gewichtszunahme stattdessen hauptsächlich damit zusammenhängt, wie viel wir zu uns nehmen, und nicht damit, wie viel wir verbrennen.
Auch wenn Ernährung fürs Gewicht zentraler sein dürfte, ist Sport nicht "egal". Bewegung hat viele gut belegte Vorteile für Gesundheit und Wohlbefinden und sollte nicht gegen Ernährung ausgespielt werden – kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch.