Depression stellt weltweit eine weit verbreitete und schwerwiegende psychiatrische Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Die am häufigsten verschriebenen Medikamente gegen Depressionen sind Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Aber auch bestimmte Nahrungsmittel sollen sich auf unsere Stimmung auswirken.
Essen hat zweifellos einen der größten Einflüsse auf unsere Stimmung. Tatsächlich ist Essen eng mit unseren Emotionen verbunden, da es die Ausschüttung von Endorphinen und Serotonin, den Glückshormonen, fördern kann. Zu den verschiedenen Lebensmitteln, die sich positiv auf unsere Stimmung auswirken können, gehören kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder Knollen.
Kartoffeln enthalten spezielle Nährstoffe, die die Gehirnchemie direkt beeinflussen und so den sogenannten "Positive Potato"-Effekt hervorrufen. Diese unscheinbare Knolle, die in Wellnesskreisen oft missverstanden wird, kann tatsächlich messbare positive Auswirkungen auf die Stimmung haben, wenn sie richtig zubereitet und im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung verzehrt wird.
Beim Verzehr von Kartoffeln spaltet der Körper die darin enthaltenen komplexen Kohlenhydrate in Glukose auf, was die Insulinausschüttung anregt. Dieser Insulinanstieg hilft der Aminosäure Tryptophan, die Blut-Hirn-Schranke effizienter zu überwinden. Im Gehirn wird Tryptophan in Serotonin umgewandelt, den natürlichen Stimmungsregulator des Körpers. Laut einer im "American Journal of Clinical Nutrition" veröffentlichten Studie können kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Kartoffeln die Tryptophanverfügbarkeit im Vergleich zu proteinreichen Mahlzeiten um bis zu 60 % erhöhen.
Vitamin B6, das reichlich in Kartoffeln vorkommt, spielt bei diesem Prozess eine entscheidende Rolle. Die National Institutes of Health bestätigen, dass Vitamin B6 für die Umwandlung von Tryptophan in das "Glückshormon" Serotonin unerlässlich ist. Eine mittelgroße Kartoffel deckt etwa 15 % des täglichen Vitamin-B6-Bedarfs – mehr als viele Obst- und Gemüsesorten.
Eine Studie aus dem Jahr 2022 in der Fachzeitschrift "Nutritional Neuroscience" ergab, dass Teilnehmer, die Kartoffelgerichte aus ganzen Kartoffeln konsumierten, eine um 27 % stärkere Stimmungsverbesserung aufwiesen als diejenigen, die verarbeitete Kartoffelprodukte aßen. Das Forschungsteam stellte fest, dass Zubereitungsmethoden, die den natürlichen Ballaststoffgehalt der Kartoffel erhalten, die größten positiven Auswirkungen auf die Stimmung hatten.