Arnautovic glänzte noch am Dienstagabend mit einem Doppelpack im ÖFB-Teamdress beim 4:0-Erfolg in der WM-Qualifikation gegen San Marino. Ein Doppelpack, der den Stürmer bis auf drei Treffer an ÖFB-Rekordtorschütze Toni Polster heranbrachte. "Arnie" hält bei 41 Toren, Polster hat 44 auf dem Konto. Trotzdem war Arnautovic nicht nach Jubeln zumute. Er habe "überhaupt keine Lust, über Fußball zu reden", meinte der Stürmer mit Blick auf den tragischen Amoklauf in einer Grazer Schule, bei dem elf Personen starben.
"Hätte es die FIFA erlaubt, hätten wir nicht gespielt", unterstrich der Stürmer. Jeder sei "mit den Gedanken in Graz" gewesen", so Arnautovic, der seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld führte.
Nur Stunden später richtete Arnautovic eine ebenso emotionale Botschaft nach Italien. Der Stürmer verkündete in einem kurzen Instagram-Videoclip seinen Abschied von Inter Mailand. "Meine Zeit an dem Ort, den ich nun mein Zuhause nenne, geht zu Ende. Es ist nie einfach, Lebewohl zu sagen, besonders von der Familie", meinte der österreichische Fußball-Star. Sein Ende Juni auslaufender Vertrag bei den "Nerazzurri" wird nicht verlängert.
Inter sei "ein Klub, der mich meinen Traum leben hat lassen – nicht einmal, sondern zweimal. Vom ersten Moment meiner Rückkehr auf den Platz in San Siro habe ich die Wärme, die Erwartungen und den Stolz dieser Farben gespürt. Wir hatten Hochs und Tiefs, aber ich könnte nicht stolzer sein, gemeinsam mit meinen Brüdern den Platz und die Kabine geteilt zu haben", meinte Arnautovic in dem emotionalen Clip. Er werde die "Erinnerungen an den Scudetto für immer mit mir tragen."
Auch bei den Inter-Fans verabschiedete sich der ÖFB-Stürmer: "Grazie! Ihr habt in jedem Moment zu uns gestanden. Es war eine Ehre, für euch zu treffen, zu kämpfen und dieses Trikot mit Stolz zu tragen. Obwohl ich gehe, werde ich Inter immer in mir tragen", so der Knipser. Blau und Schwarz werde "für immer in meinen Adern sein", sagte Arnautovic weiter. In zwei Perioden (2009/2010 und 2023 bis 2025) absolvierte der ÖFB-Stürmer 65 Spiele für den Serie-A-Vizemeister, traf 14 Mal und bereitete fünf Treffer vor. Er wurde zweimal Meister und stand ebenso oft im Champions-League-Endspiel – 2010 aber ohne Einsatz.
Wo der ÖFB-Torgarant seine Fußballkarriere fortsetzen wird, ist aber offen. Nach dem Auftaktsieg in der WM-Qualifikation kündigte Arnautovic an, dass nach der WM-Endrunde 2026 Schluss sei, zumindest im rot-weiß-roten Team. Derweil bestätigte Zvezdan Terzic, Geschäftsführer von Roter Stern Belgrad, bei "Maxbet Sport" das Interesse am Angreifer: "Marko Arnautovic ist ein Spieler europäischer Klasse und definitiv jemand, der Roter Stern helfen kann, auch wenn er 1989 geboren wurde. Er hat unser Angebot." Es sei allerdings "unrealistisch", dass dieser es annehme.
Stattdessen soll der Stürmer auch lukrativere Offerten aus Saudi-Arabien auf dem Tisch liegen haben.
