Am Dienstag informierte die Wiener Polizei die Öffentlichkeit über einen Raub mit Messer-Attacke am Reumannplatz in Favoriten. Auf einen Mann wurde am 16. Juni wegen vermeintlicher Schulden von 310 Euro eingestochen, fünf Syrer ausgeforscht – "Heute" berichtete. Noch am selben Tag sagte Innenminister Gerhard Karner an: "Messer und Waffen müssen aus dem Verkehr gezogen werden".
Über den ganzen Dienstag findet bis in die Nacht eine Schwerpunktaktion in der Hauptstadt statt. Im Fokus steht die Jugendkriminalität. Gemeinsam mit LKA-Oberst Gerhard Winkler sowie dem Vizepräsidenten der Wiener Polizei, Franz Eigner, sprach Innenminister Gerhard Karner Klartext.
Im März 2024 wurde neben der Waffenverbotszone in Favoriten auch die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität ins Leben gerufen. Grund war der alarmierende Anstieg tatverdächtiger unmündiger Jugendlicher: Von 2020 bis 2024 wurden siebenmal mehr tatverdächtige Syrer unter 14 Jahren verzeichnet, bei den unter 14-jährigen Afghanen stieg die Zahl der Tatverdächtigen um das Fünffache.
Die Arbeit der Einsatzgruppe zeigt Wirkung: Bundesweit kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Rückgang an Straftaten von 14- bis 21-Jährigen um zirka 5 Prozent. Aber: in Wien kam es zu einem Anstieg von etwa 10 Prozent.
"Die Polizei wird weiter mit aller Konsequenz dagegenhalten, um die Sicherheit auch im städtischen Bereich zu verbessern", erklärt Innenminister Karner am Reumannplatz. Als Problemgruppe erklärte Karner unter anderem die unter 14-jährigen Syrer: Während es im ersten Halbjahr 2024 333 unmündige syrische Tatverdächtige gab, sind es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ganze 947. Alleine in Wien stieg die Zahl der unter 14-jährigen syrischen Tatverdächtigen von 187 auf 707!
In der Waffenverbotszone in Wien-Favoriten, die seit Ende März 2024 besteht, wurden von Ende März 2024 bis Juni 2025 in der Verbotszone 187 Waffen sichergestellt, davon 131 Messer, so der Innenminister.
„Messer und Waffen müssen aus dem Verkehr gezogen werden. Auftrag ist, Kinder zu schützen, Jugendliche zu erziehen und Gewalttäter zu bestrafen.“Innenminister Gerhard KarnerZu Jugendkriminalität, Gewalt und dem Stopp der Familienzusammenführung
Auch den Stopp des Familiennachzugs erklärt der Innenminister als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Von Mai bis Juni 2024 waren noch knapp 2000 Personen nach Österreich gekommen, im selben Zeitraum dieses Jahres sind es nur noch 130. Diese Maßnahme dürfe bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität nicht außer Acht gelassen werden.
Der Innenminister bedankte sich bei den zahlreichen Einsatzkräften für die tatkräftige Unterstützung. Bei der groß angelegten Schwerpunktaktion am Reumannplatz in Wien-Favoriten sorgten sogar die kleinsten Einsatzkräfte für lautstarke Präsenz: So bedankte sich Innenminister Gerhard Karner bei der Hundestaffel der Polizei. Der Spürhund bellte lautstark, der Minister stellte klar: "Der macht seine Arbeit."